Tappe Sialk

Reliefkarte: Iran
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Tappe Sialk
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Iran
Tepe Sialk
Keramikscherbe, Tappe Sialk III, 4. Jahrtausend v. Chr.

Tappe Sialk ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ist die persische Form von Tepe/Teppe: „Hügel“) ist die Bezeichnung zweier Ruinenhügel im Iran drei Kilometer südwestlich der Stadt Kaschan. Die prähistorischen Fundstellen liegen in der Nähe des Fin-Gartens mit seinen ergiebigen Wasserquellen, die schon seit alters her die Menschen anzogen.

Bei französischen Ausgrabungen unter Leitung von Roman Ghirshman von 1933 bis 1938 wurden im nördlichen, älteren Tappe Sialk A Stampflehmhäuser aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. sowie Lehmziegelhäuser aus dem 5. und 4. Jahrtausend gefunden. Aus dem 3. Jahrtausend stammen proto-elamitische Schrifttäfelchen und Rollsiegel. Einige Keramiken zeigen Ähnlichkeiten zu Funden in Turang-tepe und Dscheitun.[1]

Der jüngere Tappe Sialk B im Süden besteht aus einer Terrassenanlage aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. und gesondert gelegenen Nekropolen.

Die Siedlung war für etwa ein Jahrtausend verlassen und wurde Mitte des 2. Jahrtausends von neu eingewanderten indoeuropäischen Völkern wieder besiedelt. Die Funde aus dieser Epoche stammen überwiegend aus den Nekropolen, bei deren Grabbeigaben unter anderem Zaumzeug und bemalte Kannen gefunden wurden. Einige Funde gehören zur Gruppe der Luristanbronzen. Da sie in situ gefunden wurden, sind sie bedeutend für die Erstellung einer Systematik der Luristanbronzen, die sonst meist aus dem Schwarzmarkt stammen[2].

Von 1999 bis 2004 wurde die Erforschung der beiden Hügel von iranischen Archäologen unter Leitung von Sadegh Malek Shahmirzadi weitergeführt. Dabei zeigte sich, dass die Zikkurat etwa aus der Zeit um 2900 v. Chr. stammt, also etwa 800 Jahre älter ist als die Zikkurat des Mondgottes Nanna in Ur. Dabei wurden Metallschlacken gefunden, die von den Archäometallurgen der Bergakademie Freiberg untersucht wurden. Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in der prähistorischen Siedlung Arisman 60 km südöstlich von Tappe Sialk belegen, dass die Verhüttung von Kupfererzen im zentraliranischen Hochland im 5. Jahrtausend v. Chr. begann.

Weblinks

Commons: Tepe Sialk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Mahmoud Rashad: Iran. Geschichte, Kultur und lebendige Traditionen – antike Stätten und islamische Kunst in Persien. DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 6. Aufl. 2011, ISBN 978-3-7701-3385-7, S. 309–310
  • V. Sarianidi: Food-producing and other Neolithic communities in Khorasan and Transoxania: eastern Iran, Soviet Central Asia and Afghanistan. In: A. H. Dani, V. M. Masson (Hrsg.): History of civilizations of Central Asia, Bd. 1. 1992, S. 109–126.

Einzelnachweise

  1. Sarianidi, 1992, S. 113
  2. Bronzes of Luristan Encyclopedia Iranica

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