Die Ust-Mil-Kultur bestand in weiten Teilen Jakutiens im Nordosten Sibiriens etwa vom 12. bis 5. vorchristlichen Jahrhundert.
Sie wurde nach einem Fundort beim Dorf Ust-Mil (russisch Усть-Миль) im Rajon (Ulus) Ust-Maja der Republin Sacha (Jakutien) in Russland benannt. Das Dorf liegt bei der Mündung des Flusses Mil in den Aldan (59° 39′ N, 133° 7′ O59.641666666667133.11666666667).
Kennzeichnend für die Keramik sind rundbauchige Gefäße mit ausschwingendem Rand; die Verzierung besteht aus Abdrücken, Kerben und Buckeln. Stein und Knochen waren noch wichtige Werkstoffe, daneben wurde jedoch auch bereits Bronze in größerer Menge verarbeitet. Zu den von der Ust-Mil-Kultur produzierten Bronzeobjekten zählen insbesondere Waffen, es finden sich jedoch auch zahlreiche kleinere Objekte. Es sind einige teilweise mehrschichtige Siedlungsplätze bekannt, an denen jedoch keinerlei Gebäudereste gefunden wurden. Entsprechend waren die Träger der Ust-Mil-Kultur vermutlich nomadisiserende Jäger und Sammler.
Literatur
- A. N. Aleksejew: Drewnjaja Jakutija. Schelesny wek i epocha srednewekowja. Istorija i kultura Wostoka Asii. Nowosibirsk 1996
- Hermann Parzinger: Die frühen Völker Eurasiens. Vom Neolithikum bis zum Mittelalter. Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung, Band 1. Beck, München 2006 ISBN 978-3-406-54961-8 (S. 635 ff., Abb. 207)
Einzelnachweise
- ↑ Die Datierungen in der Tabelle sind den einzelnen Artikeln entnommen und müssen nicht immer zuverlässig sein. Kulturen auf Gebieten ehemaliger Sowjetrepubliken wurden mit einbezogen.