Wulfstan von Haithabu

Wulfstan, auch Wulfstan von Haithabu genannt, (* vor 880) war ein angelsächsischer Reisender und Händler im späten 9. Jahrhundert. Seine Reiseberichte sind zusammen mit denen eines anderen Reisenden, Ottars, in Alfreds des Großen Übersetzung von Paulus Orosius’ Historiae erhalten.

Nach diesem Bericht unternahm Wulfstan um das Jahr 880 herum eine Seereise durch die dänischen Meerengen nach „Haedum“ (Haithabu) und weiter entlang der südlichen Ostseeküste bis zur Handelsniederlassung Truso.

Truso besaß einen Hafen am Ilfing, der nahe dem etwa 350 Jahre später gegründeten Elbing im späteren Ostpreußen und heutigen Polen, in der Nähe von Danzig, lag.

Auf seiner Fahrt begegnete Wulfstan vielen Menschen, unter anderem Dänen, und er gilt als der erste, der das Wort „Dänemark“ niederschrieb.

Ein Buch mit Barringtons Übersetzung aus der angelsächsischen in die englische Sprache enthielt eine Karte mit Beschreibungen der von Wulfstan benannten Völker. Diese von dem Forscher und Reisenden Johann Reinhold Forster geschaffene Karte wurde aber von Barrington als sein Werk ausgegeben, nachdem Forster England verlassen hatte. Im Jahre 1784 veröffentlichte Forster sein Buch Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrt im Norden, in dem er u. a. seine Übersetzungen, Forschungen und seine Original-Karte beschreibt.

Literatur

  • Niels Lund u. a.: Ottar og Wulfstan. To rejsebeskrivelser fra vikingetiden. Roskilde 1983.
  • Karl Baumann: Die Prussen. Ein sympathisches Volk zwischen Weichsel und Memel. Rautenberg, Leer 1991, ISBN 3-7921-0480-6.
  • Anton Englert, Athena Trakadas (Hrsg.): Wulfstan’s Voyage. The Baltic Sea region in the early Viking Age as seen from shipboard. Maritime Culture of the North, Volume 2, Roskilde 2009, ISBN 978-87-85180-56-8.

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