Weneg (ägyptische Mythologie)

Weneg (ägyptische Mythologie) in Hieroglyphen
Altes Reich
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N35
W11
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Weneg
Wng
Die Weneg-Blume[1]
2. Namensform[2]
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N35
W11
G7

Weneg
Wng
Die Weneg-Blume

Weneg (auch Uneg) war ein Himmels- und Totengott der altägyptischen Religion. In seiner Funktion als „kosmologischer Wächter“ bewahrt Weneg die Erde und deren Bewohner vor der Niederkunft des Chaos.

Belege

Die frühesten Erwähnungen von Weneg als Gottheit finden sich in den Pyramidentexten (PT)[3] der Könige Teti II., Pepi I., der Königin Neith und des Königs Merenre[4], wo er beispielsweise als Totengott bezeugt ist und als verstorbener König mit Sohn des Re bezeichnet wird.[1] Dort wird zunächst um eine sichere Überfahrt in der Himmelsbarke des Rê für den verstorbenen König gebeten und auf Weneg verwiesen:

PT 363; Kolumne 607c – d:
Rê kommt, setze den König über zur anderen Seite,
so wie du deinen Begleiter, die Weneg-Pflanze, übersetzst,
die du so liebst![5]

Dagegen wird der König in PT 476 direkt mit dem Gott Weneg gleichgesetzt:

PT 476; Kolumne 952a – d:
Du Hüter des Weges des Königs, der das große Tor ist,
rechtfertige den König vor den zwei großen und mächtigen Göttern,
der König ist schließlich die Weneg-Pflanze, der Sohn des Rê,
welcher den Himmel überquert, welcher die Erde lenkt,
und welcher über die Götter richtet.[6]

Ansonsten ist die Gottheit Weneg in der Geschichte Ägyptens kaum belegt, er wird nur noch in den Pyramidentexten der 6. Dynastie erwähnt, wo er als Erscheinungsform des Luftgottes Schu auftritt.[7] Der Name „Weneg“ als solcher ist ansonsten nur noch für einen umstrittenen Herrscher der 2. Dynastie belegt: Weneg[4].

Siehe auch

Literatur

  • Jochem Kahl: »Ra is my Lord«: Searching for the Rise of the Sun God at the Dawn of Egyptian History. Harrassowitz, Wiesbaden 2007, ISBN 3-447-05540-5. S. 4–14.
  • Wolfgang Kosack: Die altägyptischen Pyramidentexte. In neuer deutscher Übersetzung; vollständig bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Kosack. Christoph Brunner, Berlin 2012, ISBN 978-3-9524018-1-1.
  • Georg Hart: The Routledge dictionary of Egyptian Gods and Godesses. Routledge, London 2005, ISBN 0-415-36116-8, S. 162.
  • Stephen Quirke: Ancient Egyptian Religions. British Museum Press, London 1992, ISBN 0-7141-0966-5, S. 22.
  • Adolf Erman: Die Ägyptische Religion. 1. Auflage, Reimer, Berlin 1905, S. 91.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christian Leitz u. a.: LGG, Bd. 7. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1152-2, S. 418.
  2. Georg Hart: The Routledge dictionary of Egyptian Gods and Godesses. London 2005, S. 162.
  3. Pyramidentexte PT 363, 607 und 476; 952c.
  4. 4,0 4,1 Jochem Kahl: Ra is my Lord. Wiesbaden 2007, S. 4–14.
  5. Pyramidentexte (engl.)
  6. Pyramidentexte (engl.)
  7. Adolf Erman: Die Ägyptische Religion. Berlin 1905, S. 91.

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