Schatz von Nagyszentmiklós

Teile des Goldschatzes von Nagyszentmiklós
Stierkopfschale

Der Schatz von Nagyszentmiklós ist ein bedeutender Goldschatz, der 1799 vom Bauern Nera Vuin bei Grabungen in seinem Garten in Sânnicolau Mare (deutsch Großsanktnikolaus, ungarisch Nagyszentmiklós; heute in Rumänien) gefunden wurde. Er befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Beschreibung

Er besteht aus 23 frühmittelalterlichen Goldgefäßen mit einem Gesamtgewicht von beinahe 10 kg. Die ethnische wie kunsthistorische Zuordnung dieses Schatzes ist nicht ganz geklärt; wahrscheinlich sind die Gefäße zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert gefertigt worden. Funde awarischer Gräber mit Runeninschriften auf Knochen entsprechen den Runen von Nagyszentmiklós, so dass nicht ausgeschlossen ist, dass die Goldfunde ebenfalls awarischer Herkunft sind (Siehe auch Awarische Sprache). Auch eine bulgarische Herkunft ist nicht ausgeschlossen, da zu dieser Zeit das Bulgarische Reich die Region beherrschte.

Der Schatz von Großsanktnikolaus war – wenn auch nur in Kopie – Anfang des Jahres 2011 in Sânnicolau Mare, Dudeștii Vechi und Timișoara ausgestellt.[1]

Literatur

  • József Hampel: Der Goldfund von Nagy-Szent-Miklós, sogenannter „Schatz des Attila“. Beitrag zur Kunstgeschichte der Völkerwanderungsepoche. Budapest, F. Kilián 1885
  • Kurt Horedt: Zur Zeitstellung des Schatzfundes von Sinnicolau Mare (Nagyszentmiklós). Archäologisches Korrespondenzblatt 13.4, 1983, S. 503–505.
  • Gyula László, István Rácz: Der Goldschatz von Nagyszentmiklós. Budapest, Corvina 1977, 1983; Wien, Schroll 1983. ISBN 963-13-0435-3; ISBN 3-7031-0566-6
  • Robert Göbl, András Róna-Tas: Die Inschriften des Schatzes von Nagy-Szentmiklós. Eine paläographische Dokumentation. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1995. ISBN 3-7001-2197-0
  • Gold der Awaren. Der Goldschatz von Nagyszentmiklós. Budapest, Helikon 2002. ISBN 963-208-787-9

Weblinks

Commons: Schatz von Nagyszentmiklós – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.temeswar.diplo.de, Deutsches Konsulat in Temeswar, Presseauswertung 1. – 5. September 2010

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