Rigisamus

Rigisamus, auch Rigisamos, war in der Keltischen Mythologie eine Gottheit, die nach der Interpretatio Romana mit Mars gleichgesetzt wurde.

Mythologie und Etymologie

Rigisamus wird in zwei Inschriften genannt, die eine in Bourges (Département Cher, Region Centre-Val de Loire in Frankreich),[1] die andere in West Cocker (bei Yeovil, Distrikt South Somerset in England) zusammen mit einer Abbildung des Gottes[2] und folgendem Text:[3]

Deo Marti | Rigisamo | Iu(v)entius | Sabinus | v(otum) s(olvit) l(aetus) l(ibens) m(erito)
(„Juventius Sabinus erfüllte gerne und verdientermaßen das Gelübde für den Gott Mars Rigisamus“)

Der Name Rigisamus wird von einer rekonstruierten proto-Indoeuropäischen Wurzel *rīg („König“, „königlich“) und einer zweiten, *-samo, *samali („einzigartig“) hergeleitet. Rigisamus würde deshalb „der am meisten Königliche“, „König der Könige“ bedeuten. In direktem Zusammenhang damit stehen das irische Wort [R'iː] und das gallische rix [rīg-s] (beides bedeutet ebenfalls „König“).

Welche Eigenschaften von Mars dem Rigisamus zugeschrieben werden, ist nicht bekannt.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.

Einzelnachweise

  1. CIL 13, 1190: Marti | Rigisamo | Ti(berius) Iul(ius) Eunus | ex vis{s}u „dem Mars Rigisamus (hat es geweiht) Tiberius Iulius Eunus nach einer Vision“.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 638.
  3. Roman Inscriptions of Britain 1, 187.

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