Kiveri

Kiveri
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Kiveri (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Peloponnes
Regionalbezirk Argolis
Gemeinde Argos-Mykene
Gemeindebezirk Lerna
Geographische Koordinaten 37° 31′ N, 22° 44′ OKoordinaten: 37° 31′ N, 22° 44′ O
Fläche 36,528 km²
Einwohner 1029 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 243410205
Ortsgliederung 3
Straßenszene in Kiveri
Straßenszene in Kiveri

Kiveri ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (n. sg.)), bis 1940 Kyveri ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), ist eine Kleinstadt von etwa 1000 Einwohnern der Gemeinde Argos-Mykene in der griechischen Region Peloponnes. Der Ort liegt in der Argolis an der Westküste des Argolischen Golfs gegenüber von Nafplio. Archäologische Ausgrabungen belegen, dass Kiveri und die nähere Umgebung seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. Die Gründung des heutigen Ortes Kiveri an der Küste geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Allerdings existierte bereits im 15. Jahrhundert beim Kastro Kiveriou ein erster Vorgängerort. Haupteinnahmequelle der Einwohner ist die Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Zitrusfrüchten, hier speziell Orangen, sowie Oliven. Daneben gibt es in bescheidenem Umfang Fischfang. Der Tourismus spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Lage

Strand von Kiveri

Kiveri liegt in der Gemeinde Argos-Mykene im Südwesten des Regionalbezirks Argolis an der Grenze zu Arkadien. Es wurde am Übergangsbereich einer fruchtbaren Ebene zu den nordöstlichen Ausläufern des Berges Zavitsa ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) erbaut. Der in Arkadien entspringende Trockenbach Xovrios ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) mündet unmittelbar nördlich der Wohnbebauung in den Argolischen Golf. Auf der gegenüberliegende Seite sowie westlich des Ortes grenzen umfangreiche landwirtschaftliche Nutzflächen an.

Karstquelle

Knapp einen Kilometer südlich von Kiveri, aber schon zu Arkadien zählend, befindet sich an der Küste eine ergiebige unterseeische Karstquelle, als Anavalos Kiveriou oder Mikros Anavalos bekannt. Sie wurde Ende der 1960er-Jahre mit einer Mauer umschlossen, um so das Süßwasser für die Bewässerung der ausgedehnten Obstplantagen in der Ebene von Argos nutzen zu können. Es ist eine von mehreren Karstquellen an der Westküste des Argolischen Golfs oder auch in der fruchtbaren Ebene südlich von Argos, deren bekannteste die von Kefalari ist. Das hier zutage tretende Wasser stammt vom Argon Pedion der arkadischen Hochebene um Tripoli, von wo es unterirdisch durch Katavothren an die Küste gelangt.[2]

Geschichte und Archäologie

Alte Überlieferungen berichten, dass Kiveri um 1600 v. Chr. von einigen der ersten dorischen Einwanderer auf der Peloponnes gegründet wurde. Insbesondere besagt die Mythologie, dass Danaos, der legendäre Gründer der Stadt Argos, in dem kleinen Hafen von Kiveri an Land ging. Tatsächlich finden diese mythologischen Berichte einigen Rückhalt in neueren archäologischen Ergebnissen.

Bereits 1957 hatte Nikolaos Verdelis zwischen Myli und Kiveri ein schon jahrzehntelang bekanntes mykenisches Kammergrab ausgegraben. Dieses war am Thalamos eingestürzt und seit der Entdeckung nach und nach geplündert worden. Die Kammer enthielt neben verstreut liegenden Gebeinen mehrere kleinere Gefäße, darunter einige Miniaturbügelkannen. Aufgrund der Beigaben wurde das Grab auf Spätmykenisch III (1410–1060 v. Chr.) datiert. Zwei weitere beiderseits befindliche ähnliche Gräber waren bereits in der Antike geplündert und zerstört worden.[3][4] Die genaue Position ist heute nicht mehr bekannt.[5] Im Jahr 1967 wurde von der Ausgrabung von sieben mykenische Kammergräber hinter der großen Kirche in Kiveri berichtet, von denen die Gräber I und IV wahrscheinlich zur Unterbringung von Steinbrucharbeitern dienten. Am Strand von Kyveri und entlang einer Gebäudemauer wurden Überreste römischer Bäder entdeckt.[6][7] Die inzwischen neun bekannten mykenische Kammergräber, die über zwei Terrassen zwischen der Kirche und dem Schulgelände liegen sind gut erhalten, frei zugänglich und stammen aus dem Späthelladikum (SH III A-B, 1410–1190 v. Chr.). Dabei folgen die Gräber dem dreigeteilten bronzezeitlichen Schema von mykenischen Grabbauten: Nach einem mehrere Meter langen Zugang (dromos) kommt man zu einem schmaleren Eingang (stomion), der nach der Bestattung mit einer Trockenmauer aus unbearbeiteten Feldsteinen verschlossen wurde. Darauf folgt die eigentliche Grabkammer (thalamos) mit grob kreisförmigem oder rechteckigem Grundriss.[8] In Kiveri sind die Zugänge (dromoi) zu den Gräbern teilweise durch moderne Bautätigkeiten verkürzt, insbesondere bei Grab 4. Andererseits besteht Grab 9 lediglich aus einem Zugang (dromos) und blieb unvollendet. Die Nekropole wurde 1965 als archäologische Stätte ausgewiesen und zum historischen Denkmal erklärt.[9]

Zugänge zu den neun Kammergräbern

Neuzeit

Um das Kastro Kiveriou befand sich im 15. Jahrhundert eine nicht dauerhafte Ansiedlung. Später wurde diese zunächst in die Gegend zwischen dem heutigen Kiveri und Myli verlegt. Diese Siedlung fiel unter die Herrschaft eines türkischen Beamten, der Besitzer des Turms von Kiveri war. Bis zum 17. Jahrhundert veränderte sich die Lage der Siedlung mehrfach in Richtung des heutigen Ortes. In der wasserreichen Gegend um Kiveri wurde eine bedeutende Anzahl von Getreidemühlen betrieben, die als lebenswichtig für die Versorgung Nafplios galten. In dieser Zeit hieß das Dorf Civeri und gehörte zu Argos. Später ist als Ortsbezeichnung Tsiveri bezeugt. Im 18. Jahrhundert war das Gebiet ein türkisches „Landgut“ (türkisch çiftlik, {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) namens Tsiveria, ein Hinweis auf die Existenz mehrerer Siedlungen. In einem Dokument aus venezianischer Zeit vom Ende des 17. Jahrhunderts sind zwei Siedlungen Civeri Pano ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) und Civeri Catou ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) aufgeführt.[10] Zu dieser Zeit wird die schrittweise Übersiedlung vom Hinterland an den Küstenstandort des heutigen Kiveri angenommen. Bis um 1830 existierten beide Siedlungen nebeneinander.[11] Der englische Archäologe William Martin Leake, der die Morea zwischen 1804 und 1807 bereiste, berichtete von einem Weiler Kiveri mit sechs bis acht Häusern am Hang eines Hügels, der am Meer endete. Auf dem Weg nach Velanidia erreichte Leake ein weiteres Kiveri mit zehn Häusern.[12] Aufgrund der Erwähnung einer Pfarrkirche Agia Kyriaki in Apanou Kiveri wird der Ort dem heutige Spiliotaki zugeordnet. Ende des 19. Jahrhunderts zählte Tsiveri ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) 373 Einwohner, das im Inland gelegene Paliotsiveri ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) war aufgeben.[13]

Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsentwicklung

Nach der Staatsgründung Griechenlands zählte Kyveri ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) von 1834 bis 1840 zur damals nur kurze Zeit existierenden Gemeinde Timenio in der Präfektur Argolis und Korinthia und kam von da an bis 1912 zur Gemeinde Argos. Durch die umfangreiche Neuorganisation der Verwaltungsgliederung 1912 bildete Kyveri eine selbstständige Landgemeinde ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), der auch Myli bis 1928 sowie drei nur zeitweise existierende Siedlungen angehörten. Mit der Umbenennung in Kiveri 1940 war auch die Anerkennung und Eingliederung von Velanidia und Spiliotakis in die Landgemeinde verbunden. In Folge der Auflösung der Präfektur Argolis und Korinthia kam die Landgemeinde 1949 zur neugegründeten Präfektur Argolis.[14] Mit der Gebietsreform 1997 erfolgte die Eingliederung Kiveris zusammen mit drei weiteren Landgemeinden zur neu gegründeten Gemeinde Lerna.[15] Mit der Umsetzung der Verwaltungsreform 2010 wurde diese mit fünf Gemeinden und zwei Landgemeinden als Gemeindebezirk zur neuen Gemeinde Argos-Mykene fusioniert.[16]

Einwohnerentwicklung von Kiveri[17]
Name griechischer Name Code 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Kiveri Κιβέρι (n. sg.) 4102050301 0506 0645 0723 0760 0825 1092 1034 0995 0911
Velanidia Βελανιδιά (f. sg.) 4102050302 0117 0074 0131 0144 0120 0095 0102 0111 0079
Spiliotakis Σπηλιωτάκης (m. sg.) 4102050303 0140 0050 0113 0111 0044 0039 0038 0038 0039
Gesamt 41020503 763 769 967 1015 989 1226 1174 1144 1029

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011, Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) ELSTAT (Excel-Dokument, 3,1 MB)
  2. Ilias Mariolakos: The Argon field in Arcadia, the sinkhole of Nestani village, God Poseidon and the submarine Dini springs in the Argolic gulf (Peloponnisos, Greece). A Geomythological approach of the Poseidon's birth. In :Bulletin of the Geological Society of Greece. Band 36, Teil 3, 2004 (online)
  3. Nikolaos Verdelis ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)): {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) In: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)). Archäologische Gesellschaft Athen. Athen 1959, S. 1–13, hier: S. 12 f.
  4. Georges Daux: Myloi. Chronique des fouilles et découvertes archéologiques en Grèce en 1965. In: Bulletin de Correspondance Hellénique, Band 82, 1958, S. 712 f. Digitalisat.
  5. Mycenaean Atlas Project, Myloi-Kiveri: Cem, PK: C877 und Mycenaean Atlas Project, Alternate location for C877; jeweils abgerufen am 27. November 2021.
  6. Kalliopi Krystalli ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)): {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). In: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) Band 22 (1967): {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Athen 1968, S. 179–181. Mit 3 Skizzen: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (griechisch)
  7. John Bintliff: Natural Environment and Human Settlement in Prehistoric Greece; based on original fieldwork, Part I (= British Archaeological Reports Supplementary Series 28). British Archaeological Reports, Oxford 1977, S. 316 (Digitalisat).
  8. Siehe auch: Abbildung.
  9. «Περί χαρακτηρισμού αρχαιολογικών χώρων και ιστορικών μνημείων.» Griechisches Gesetzesblatt vom 16. September 1965 (ΦΕΚ Β605/16.09.1965), S. 4400. PDF Online (griechisch)
  10. Κωνσταντίνος Ντόκος: Η εν Πελοποννήσω εκκλησιαστική περιουσία κατά την περίοδον της Β’ Βενετοκρατίας. In: Byzantinisch-neugriechische Jahrbücher. Band 21 (1971–1974), Athen 1976, S. 76. Digitalisat
  11. Steiris: Το Κιβέρι στο Διάβα της Ιστορίας. 2018, S. 23 f.
  12. Martin William Leake: Travels in the Morea. Band 2, London 1830, S. 476–477. Digitalisat
  13. Αντώνιος Μηλιαράκης: Γεωγραφία πολιτική νέα και αρχαία του νομού Αργολίδος και Κορινθίας : Μετά γεωγραφικού πίνακος του. Estia, Athen 1886, S. 55. Digitalisat (griechisch)
  14. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (Hrsg.): {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) Band 1, ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 499., 571. (griechisch)
  15. Gesetz 2539/1997, «Συγκρότηση της Πρωτοβάθμιας Τοπικής Αυτοδιοίκησης.» ΦΕΚ 244A/4.12.1997, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων και κοινοτήτων. S. 8791. PDF Online (griechisch)
  16. Gesetz 3852/2010, «Νέα Αρχιτεκτονική της Αυτοδιοίκησης και της Αποκεντρωμένης Διοίκησης − Πρόγραμμα Καλλικράτης.» ΦΕΚ 87 A/7.6.2010, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων. S. 1785. PDF Online (griechisch)
  17. Einwohnerzahlen von Kiveri 1928–2011 Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek; Census 2011 (griechisch)

Literatur

  • Georgios Steiris (Γεώργιος Στείρης): Το Κιβέρι στο Διάβα της Ιστορίας. Argos 2018, ISBN 978-618-83725-1-1, S. 33. PDF Online (griechisch)

Weblink

Commons: Kiveri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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