Eadwulf (Northumbria)

Eadwulf (auch Eadulf, Etulb mac Ecuilb; † 717) war in den Jahren 705 und 706 für zwei Monate König des angelsächsischen Königreiches Northumbria.[1]

Leben

Northumbria zur Zeit Eadwulfs

Eadwulf stammte aus dem northumbrischen Adel. Seine genaue Herkunft ist unbekannt, doch war er möglicherweise mit dem deirischen Königshaus verwandt.[2] Einzelne Historiker identifizieren ihn mit dem in irischen Annalen genannten Etulb mac Ecuilb (Eadwulf, Sohn des Ecgwulf)[3] und halten ihn für einen Nachfahren des Ida von Bernicia.[4] Earnwine († 740) war sein Sohn.[5]

Als König Aldfrith 705 erkrankte war die Thronfolge nicht gesichert, da sein Sohn Osred erst etwa acht Jahre alt war.[2] Am 14. Dezember 705 starb Aldfrith in Driffield.[6] Einige Historiker datieren seinen Tod abweichend auf das Jahr 704. Es begann eine Zeit politischer Wirren in der sich zunächst Eadwulf gegen die Anhänger Osreds durchsetzen konnte.[2] Anfangs wurde Eadwulf auch von Wilfrid, dem Bischof von York, unterstützt, der von Aldfrith ins Exil getrieben worden war und nun eine Wiedereinsetzung in sein Amt erhoffte. Nachdem entsprechende Annäherungen aber erfolglos blieben, unterstützte Wilfrid fortan Osred.[7] Eadwulfs Herrschaft dauerte nur zwei Monate. In der Nähe von Bamburgh kam es zu militärischen Auseinandersetzungen mit den Anhängern Osreds, zu denen dessen Tante Ælfflæd, Bischof Wilfrid und Ealdorman Beorhtfrith zählten.[8] Eadwulf unterlag und musste ins Exil gehen.[7] Osred folgte auf den Thron. Die dynastischen Streitigkeiten waren jedoch nur kurzfristig beigelegt und es begann eine Epoche des wirtschaftlichen und kulturellen Niedergangs.[2] Eadwulf trat politisch nicht mehr in Erscheinung und verbrachte den Rest seines Lebens in der Gegend um Iona, wo er im Jahr 717 starb.[3]

Quellen

Literatur

  • Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England. Routledge, London-New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3. PDF (6,2 MB)
  • D. P. Kirby: The Earliest English Kings, Routledge, London-New York 2000, ISBN 978-0-415-24211-0.
  • D. P. Kirby: Saint Wilfrid at Hexham. Taylor & Francis, 1974, ISBN 0-85362-155-1.
  • James Earle Fraser: From Caledonia to Pictland: Scotland to 795 (New Edinburgh history of Scotland, Band 1), Edinburgh University Press, 2009, ISBN 978-0-7486-1232-1.
  • David W. Rollason: Northumbria, 500-1100: Creation and Destruction of a Kingdom. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8.
  • John Cannon, Anne Hargreaves: The Kings and Queens of Britain, Oxford University Press, 2009 (2. überarb. Aufl.), ISBN 978-0-19-955922-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Simon Keynes: Kings of the Northumbrians. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 502–505.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Rosemary Cramp: Aldfrith@1@2Vorlage:Toter Link/www.oxforddnb.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (kostenpflichtige Registrierung erforderlich). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004. abgerufen am 11. November 2011
  3. 3,0 3,1 James Earle Fraser: From Caledonia to Pictland: Scotland to 795 (New Edinburgh history of Scotland, Band 1), Edinburgh University Press, 2009, ISBN 978-0-7486-1232-1, S. 265.
  4. James Earle Fraser: From Caledonia to Pictland: Scotland to 795 (New Edinburgh history of Scotland, Band 1), Edinburgh University Press, 2009, ISBN 978-0-7486-1232-1, S. 268.
  5. Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England. Routledge, London-New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3, S. 87–89.
  6. Angelsächsische Chronik zum Jahr 705
  7. 7,0 7,1 Eddius Stephanus: Vita Wilfridi 59
  8. David W. Rollason: Osred I@1@2Vorlage:Toter Link/www.oxforddnb.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (kostenpflichtige Registrierung erforderlich). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004. abgerufen am 13. November 2011

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