Atropos

Atropos auf einem Puteal des 2. Jahrhunderts
Atropos oder die Parzen (Francisco de Goya, um 1820, Museo del Prado, Madrid)

Atropos ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie die älteste der drei Moiren.[1] Als Zerstörerin war es ihre Aufgabe, den Lebensfaden zu zerschneiden, der von ihren Schwestern Klotho gesponnen und von Lachesis bemessen worden war. Sie wählte die Art und Weise des Todes eines Menschen. Nach Hesiod war Atropos zwar von kleiner Gestalt, im Rang stand sie aber hoch über ihren beiden Schwestern.[2]

Nach Hesiod war Atropos eine Tochter von Zeus und Themis.[3] An anderer Stelle in der Theogonie werden die Schicksalsgöttinnen (Moiren) allerdings Kinder der Nyx („Nacht“) genannt.[4]

Bei Platon sind die Moiren Töchter der Ananke, des Schicksals. Sie tragen weiße Gewänder und singen in Harmonie mit den Sirenen. Dabei singt Atropos von jenen Dingen, die sein werden (von der Zukunft).[5]

Bei der Geburt des Helden Meleagros spielt Atropos die Rolle der bösen Fee im Märchen: Die drei Moiren erscheinen an der Wiege des Knaben und singen sein Schicksal, Klotho singt seinen Edelmut, Lachesis seine Tapferkeit, Atropos aber wirft einen Blick auf ein Holzscheit, das auf dem Herd liegt, und sagt voraus, dass der Knabe nur so lange leben werde, bis dieses Scheit verbrannt sei. Seine Mutter Althaia reißt darauf das Scheit aus dem Feuer und begräbt es tief in der Erde. Als Meleagros sich später eines Frevels schuldig macht, verbrennt seine Mutter das Scheit und er stirbt.[6]

Ihre Entsprechung in der römischen Mythologie war Morta.

Literatur

  • Ferdinand Dümmler: Atropos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2150–2152.

Weblinks

Commons: Atropos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bibliotheke des Apollodor 1,13
  2. Hesiod Schild des Herakles 258ff
  3. Hesiod, Theogonie 901–906
  4. Hesiod Theogonie 217f
  5. Platon Politeia 617c
  6. Hyginus Mythographus Fabulae 171


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