Umgangstempel von Wolsfeld

Der Gallo-Römische Umgangstempel Wolsfeld ist ein römischer Umgangstempel in der Ortsgemeinde Wolsfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.

Geographische Lage

Das Tempelheiligtum befindet sich auf dem spornartigen Ausläufer der Galgenhöhe, in exponierter Lage ca. 30 m über der Talsohle der Nims, nordwestlich von Wolsfeld. Es liegt am Rande des Wolsfelder Waldes.

Beschreibung und Einordnung

Die Flurbezeichnungen „Im Len“ und „Am Lensberg“ werden teils auf die Gottheit Lenus Mars bezogen.[1] Diese Sicht wurde aber auch als Spekulation bezeichnet.[2] Im 19. Jahrhundert sollen im Bereich der Fundstelle „Glasurnen mit Münzen“ sowie der Kopf einer Steinstatue gefunden worden sein. Im Jahre 1919/20 fanden Wegebauarbeiten an der genannten Stelle statt, bei denen man Teile des Tempels anschnitt.[3]

Eine erste Rekonstruktion ergab, dass dieser in Richtung Nord-Süd ausgerichtet war. Die Größe der Cella beläuft sich auf 4$ \times $4 m und die des Umgangs auf 9$ \times $9 m.[4] In der Nordost-Ecke der Portikus wurde noch die Basis mit anschließendem Schaft einer toskanischen Säule aus Sandstein aufrechtstehend gefunden (erhaltene Höhe: 0,8 m und erhaltener Schaftdurchmesser: 0,3 m). Die Mauerstärke von Cella und Umgang beträgt ca. 0,55 m.

Die Anlage ist sehr wahrscheinlich mehrphasig. Die erhaltene Säulenbasis des Umgangs ist von einer jüngeren römischen Mauer umbaut. Funde wie einige Münzen des 1. Jahrhunderts und frührömische Scherben, auch solche prähistorischen Charakters lassen darauf schließen, dass die Tempelanlage spätestens im 1. Jahrhundert n. Chr. einsetzte.

Literatur

  • Marcello Ghetta: Spätantikes Heidentum. Trier und das Trevererland (= Geschichte und Kultur des Trierer Landes. Band 10). Kliomedia, Trier 2008, ISBN 978-3-89-890119-2, S. 353.
  • Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld (= Römisch-Germanische Forschungen. Band 63). Von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3507-5, S. 135 (Fundstellenkatalog).
  • Josef Steinhausen: Ortskunde Trier-Mettendorf (= Archaeologische Karte der Rheinprovinz. Teil I 1). Hanstein, Bonn 1932, S. 379–380.

Weblinks

Anmerkungen

  1. So Josef Steinhausen: Ortskunde Trier-Mettendorf (= Archaeologische Karte der Rheinprovinz. Teil I 1). Hanstein, Bonn 1932, S. 380 und Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld (= Römisch-Germanische Forschungen. Band 63). Von Zabern, Mainz 2006, S. 135, ISBN 3-8053-3507-5.
  2. Sascha Weiler, Patrick Reinard: Inschriften aus Bitburg und der südlichen Eifel aus der Römerzeit (I.BiER) – Katalog und Auswertung. Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land, Bitburg 2018, ISBN 978-3-00-061532-0, S. 281.
  3. P. Steiner in: E. Krüger, Jahresbericht des Provinzialmuseums zu Trier. Ausgrabungen Funde, Erwerbungen. Für die Zeit vom 1. April 1919 bis 31. März 1920. In: Beilage Bonner Jahrbücher. Band 126, 1921, S. 1–65, Hier: S. 51.
  4. So Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld (= Römisch-Germanische Forschungen. Band 63). Von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3507-5, S. 135. Josef Steinhausen, der Einblick in die Notizen von P. Steiner hatte, welcher 1919/20 die Untersuchung durchführte, gibt für die Cella die Maße von 3$ \times $3 m.

Koordinaten: 49° 55′ 0,14″ N, 6° 27′ 23,78″ O

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