Udalrich I. (Graf)

Udalrich I. (778/817 bezeugt; † wohl vor 824) war ein fränkischer Graf in Alamannien. Er war ein Sohn Gerolds des Älteren und ein Bruder Gerolds des Jüngeren und damit ein Angehöriger der Familie der Geroldonen; die Königin Hildegard, Ehefrau Karls des Großen war seine Schwester. Er gilt als Stammvater der Udalrichinger und damit der Grafen von Bregenz.

Udalrich I. tritt erstmals im Jahr 778 auf[1]. 780/781 ist er als Graf im Alpgau und Breisgau bezeugt, 787–791 als Graf im Hegau, 787 als Graf im Thurgau, 805/817 als Graf am Nordufer des Bodensees, 778/817 zudem als Graf im Elsass. Die Aufgaben Linzgau, Argengau, Rheingau und Alpgau übernahm er nach dem Tod seines Onkels Ruadpert, des Bruders seiner Mutter[2]

Abt Notker I. von St. Gallen berichtet, dass er diese Häufung von Machtbefugnissen seinem Schwager Karl verdankte, aber auch, dass er nach dem Tod seiner Schwester Hildegard (783) von Karl dem Großen abgesetzt worden sei, das Gedenken an Hildegard den König jedoch veranlasst habe, den Schritt rückgängig zu machen.

Udalrich konnte seine Macht im Thurgau nicht halten, nach seinem Tod verloren seine Nachkommen auch die Grafschaften im Schwarzwald, so dass sich der Herrschaftsbereich der Familie auf das Bodenseegebiet beschränkte[2].

Familie

Udalrichs Ehefrau ist unbekannt. Seine Kinder waren:

  • Bebo, 803 bezeugt
  • Gerold, 803 bezeugt
  • Udalrich II., 800/803 bezeugt
  • Radbert (800/803) bzw. Ruadbert; † wohl 817, 806/813–814 Graf, 806 Graf im Thurgau, 807/813–814 Graf am Nordufer des Bodensees, 807 Graf im Argengau, 813–814 Graf im Linzgau, bestattet wohl in Lindau
  • ? Erih - Erchanger (Erchanmar[3]), 816, 821 (ebenfalls Graf im Breisgau - 817, 819, 820, 828 und Graf in der Ortenau - 826 und im Elsass 819)[4] - (Möglicherweise auch der Sohn Udalrich II.)
  • Wichard (Tochter)?

Literatur

  • Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123 (1963)
  • Michael Borgolte: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie (1986)
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band I.1 (1998), Tafel 4

Fußnoten

  1. Borgolte
  2. 2,0 2,1 Mitterauer, S. 16
  3. Quellen und Forschungen zur Geschichte Schwabens und der Ost-schweiz, S. LXV
  4. ZGORh, NF Bd. 7, 1882, S. 155

Die News der letzten Tage