Poienești-Lukaševka-Kultur

Späte vorrömische Eisenzeit[1]
  • Poienești-Lukaševka-Kultur
  • Geten und Thraker
  • La Tène-Kultur
  • Przeworsk-Kultur
  • Jastorfkultur
  • Harpstedt-Nienburger Gruppe
  • Hausurnenkultur
  • Strichkeramikkultur
  • Westbaltische Hügelgräberkultur
  • Zarubintsy-Kultur
  • Estländische Kultur
  • Nordische Kultur
  • Die Poienești-Lukaševka-Kultur (rumänisch Cultura Poienești-Lukașevka, russisch Поянешти-лукашевская культура) war eine archäologische Kultur der Eisenzeit vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, Moldawiens und Rumäniens.

    Träger der Kultur waren wahrscheinlich Peucini, eine Gruppe der wahrscheinlich germanischen Bastarnen (die sprachliche Zuordnung der Bastarnen zu den Germanen ist ungesichert und teilweise umstritten).

    Verbreitungsgebiet

    Spuren der Poienești-Lukaševka-Kultur finden sich am unteren Dnister und östlich der Karpaten.

    Wichtige Fundorte waren die Begräbnisplätze bei Poienești (Kreis Vaslui), Lukaschewka und Dolinjany (Bukowina)[2].

    Entstehung

    Die Poienești-Lukaschewka-Kultur entstand offenbar aus den nördlichen germanischen Jastorf-[3] und Przeworsk-Kulturen mit Einfluss der keltischen La Tène-Kultur.

    Ein Bezug zur Kultur der benachbarten Geten konnte hingegen nicht festgestellt werden. Auch Balkan-illyrische Elemente fehlen, was darauf hinweist, dass es sich um eine Bevölkerungsgruppe handeln muss, die nicht vom dritten makedonisch-römischen Krieg direkt betroffen waren. Das trifft auf die Peucini zu. Der Begriff Peucini leitet sich von einer Halbinsel am Schwarzen Meer oberhalb der Donaumündung ab.

    Tatsächlich ist nur dokumentiert, dass es zwar ab dem 2. Jhd. v. Chr. bastarnische Söldner in Macedonien gab, aber die Bastarnen vor allen Dingen mit Roxolanen und teilweise mit Dakern auf Raubzüge in Thrakien, dem nördlichen Griechenland und besonders in die östlich gelegenen griechischen Kolonien gingen. Von römischen Chronisten werden sie oft als Skythen bezeichnet, damals eine übliche Sammelbezeichnung für Stämme der Region. Später wurden die meisten Bastarnen als römische Foederaten in Thrakien angesiedelt.

    Siedlungen

    Es gab befestigte und ausgedehnte offene Siedlungen.

    Literatur

    • Mircea Babeș: Die Poienești-Lukaševka-Kultur: ein Beitrag zur Kulturgeschichte im Raum östlich der Karpaten in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt. Habelt Bonn 1993, ISBN 3-7749-1853-8
    • Dmitrij Alekseewitsch Matschinskij: K woprosu o datirowke, proischoschdenii i etnitscheskoj prinadleschnosti pamjatnikow tipa Pojaneschti-Lukaschewka (Zu Datierung, Herkunft und ethnischer Zugehörigkeit der Funde der Poienești-Lukaševka-Kultur), Moskau 1966

    Anmerkungen

    1. Heinrich Beck, Heiko Steuer, Dieter Timpe (Red.): Die Germanen. Germania, germanische Altertumskunde (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde). De Gruyter, Berlin 1998, ISBN 3-11-016383-7, Band 23, S. 230–239. Auszug online.
    2. G. I. Smirnowa, W. F. Megej, Mogilnik tipa Pojaneschty-Lukaschewka u s. Dolinjany, raskopki 1985, 1987, 1988 gg. (Eine Begräbnisstelle der Poienești-Lukaševka-Kultur bei Dolinjany, Ausgrabungen 1985, 1987, 1988), 2000 online
    3. D. A. Matschinskij, M. Babeș, K. Tackenberg

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