Menhir von Orlishausen

Der Menhir von Orlishausen, auch Menhir von Frohndorf, Menhir von Schloßvippach, Langer Stein oder Hoher Stein genannt, war ein vorgeschichtlicher Menhir bei Orlishausen, einem Ortsteil von Sömmerda im Landkreis Sömmerda, Thüringen. Er wurde Mitte des 20. Jahrhunderts zerstört.

Lage

Der Menhir befand sich zwischen Orlishausen und Sprötau im Flurstück „An der Aspe“, an einem parallel zur Straße zwischen Schloßvippach und Orlishausen verlaufenden Feldweg. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Galgenberg. Südlich von Orlishausen liegt ein Flurstück mit der Bezeichnung „Am langen Stein“. Möglicherweise stand der Menhir ursprünglich dort und wurde erst später als Grenzstein an seinen letzten Standort versetzt.

Beschreibung

Über Material und Form des Steins liegen keine Angaben vor. Seine Höhe betrug ungefähr 150 cm. Funde aus der Umgebung des Steins stammen aus der Schnurkeramikkultur, der Aunjetitzer Kultur und der Vollbronzezeit. Waldtraut Schrickel konnte den Menhir bei einer Aufnahme in den 1950er Jahren nicht mehr auffinden. Er war wenige Jahre zuvor bei einer Flurbereinigung zerstört worden.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 73.
  • A. Berg: Der lange Stein oder Götterstein von Seehausen bei Magdeburg. In: Germanien. 1933, S. 214.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 185.
  • B. Liebers: Heilige Steine im Kreise Eckartsberga. In: Heimatkalender für den Kreis Eckartsberga. Eckartsberga 1937, S. 38.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 52.

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