Langer Stein (Flonheim)

Langer Stein
Langer Stein (Flonheim) (Rheinland-Pfalz)
Koordinaten 49° 47′ 25,2″ N, 8° 3′ 41,3″ OKoordinaten: 49° 47′ 25,2″ N, 8° 3′ 41,3″ O
Ort Bornheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland

Der Lange Stein ist ein ursprünglich aus Flonheim im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz stammender Menhir, der heute auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Bornheim steht.

Lage und Beschreibung

Der Menhir stand ursprünglich an einer alten Straße von Armsheim über Lonsheim nach Alzey und markierte dort die Grenze zwischen den Gemarkungen Flonheim und Bornheim. In den 1970er oder 1980er Jahren wurde er um etwa 500 m nach Südwesten an seinen heutigen Standort auf ein Feld nordöstlich von Flonheim und nördlich von Bornheim verrückt und steht somit heute auf Bornheimer Gebiet. Dort lag er einige Zeit, wurde später aber wieder aufgerichtet. Der Lange Stein könnte ursprünglich als Bekrönung für einen heute nicht mehr vorhandenen Grabhügel gedient haben, wie es auch für benachbarte Menhire vermutet wird: So lag nur 500 m nördlich des ursprünglichen Standorts der zerstörte Haugstein, dessen Name sich von „haugr“ („Hügel“) ableiten soll. Gleiches gilt für mehrere erhaltene Menhire wie den 1,5 km nördlich gelegenen Hinkelstein von Armsheim und die beiden 1,8 km nördlich gelegenen Menhire Der Dicke Stein und Spitzer Stein.

Der Lange Stein besteht aus weißem Kalksandstein. Er hat eine Höhe von 150 cm, eine Breite von 80 cm und eine Tiefe von 45 cm. Er ist unregelmäßig säulenförmig und verjüngt sich keilförmig nach oben. Der Stein besitzt einen Fuß mit dreieckigem Querschnitt und läuft in einer schrägen Spitze aus. Etwa auf zwei Drittel seiner Höhe weist er eine natürliche Einschnürung auf, die dem oberen Ende des Steins das Aussehen eines nach oben gereckten Vogelkopfes verleiht.[1]

Im Bearbeitungsgebiet rares Kult- und Grenzmal aus prähistorischer Zeit.

Literatur

  • Georg Durst: Die Monolithe der Provinz Rheinhessen. In: Mainzer Zeitschrift. Band 33, 1928, S. 21.
  • Otto Gödel: Menhire, Zeugen des Kults, Grenz und Rechtsbrauchtums in der Pfalz, Rheinhessen und im Saargebiet. Speyer 1987, S. 74ff.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 268, 330.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 160.
  • Detert Zylmann: Das Rätsel der Menhire. Probst, Mainz-Kostheim 2003, ISBN 978-3-936326-07-9, S. 103.
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz Band 20.1: Kreis Alzey-Worms. Verbandsgemeinde Alzey-Land. Herausgegeben im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege. Bearbeitet von Michael Huyer und Dieter Krienke. Wernersche Verlagsgesellschaft: Worms 2013. ISBN 978-3-88462-327-5; S. 100

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 330.

Die News der letzten Tage