Jerusalemer Tempel

Rekonstruierter Innenraum des Zeltheiligtums (Mischkan) nach den Anweisungen der Tora, Modell von Michael Osnis. Die Einrichtung des Hechal im Zweiten Tempel ist damit praktisch identisch: vorne der Altar für das Weihrauchopfer, dahinter der Siebenarmige Leuchter (Menora) und der aufgrund der gestapelten Brote turmartig wirkende Schaubrottisch. Im Hintergrund der Vorhang des Allerheiligsten.

Der Jerusalemer Tempel (hebräisch בֵּית־הַמִּקְדָּשׁ Bet HaMikdasch) befand sich auf dem Tempelberg in Jerusalem.

Mit dem Begriff werden zwei Heiligtümer aus unterschiedlichen Zeiten bezeichnet, die beide heute nicht mehr vorhanden sind:

  • Erster Tempel oder Salomonischer Tempel: Hauptheiligtum des Königreichs Juda, zerstört bei der Eroberung Jerusalems 587/586 v. Chr. durch die Neubabylonier. Damit verlor die JHWH-Religion ihren Mittelpunkt. Große Teile der Bevölkerung wurden ins babylonische Exil deportiert.
  • Zweiter Tempel: Hauptheiligtum der aus dem Exil zurückgekehrten Judäer, erbaut unter dem persischen Statthalter Serubbabel um 515 v. Chr., mehrfach umgebaut und unter Herodes dem Großen stark erweitert und neu konzipiert (Herodianischer Tempel); bei der Eroberung Jerusalems durch römische Truppen im Jahr 70 n. Chr. geplündert, in Brand gesetzt und zerstört.

Das Aussehen sowie die Einrichtung beider Tempel werden in antiken Schriftquellen beschrieben. Ihre Auslegung ist Thema der Bibelwissenschaft (Altes Testament) und der Judaistik.

Die Umfassungsmauern der herodianischen Tempelplattform (nicht das eigentliche Tempelgebäude) sind teilweise in den heutigen Umfassungsmauern erhalten. Ein Mauerabschnitt im Westen ist als Klagemauer bekannt und gilt heute als wichtigste heilige Stätte des Judentums. Diese Mauer hatte, während der Tempel bestand, noch keine besondere religiöse Relevanz.[1]

Auf dem Tempelberg selbst stehen heute der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee, die nach den heiligen Stätten in Mekka und Medina bedeutendsten Heiligtümer für Muslime.

Zeltheiligtum (Mischkan, Stiftshütte)

Im 2. Buch Mose (Ex 25–27 EU und Ex 36–39 EU) ist die Konstruktion eines zerlegbaren und transportablen Zeltheiligtums detailliert beschrieben. Es wird „Zelt der Begegnung“ (Ex 27,21 EU) genannt.

Die Tora unterscheidet bei der Konzeption dieses Heiligtums zwei Zonen:

  1. den Vorhof mit Becken und Brandopferaltar;
  2. den mit Räucheraltar, Leuchter und Schaubrottisch eingerichteten Innenraum, dies ist der „Arbeitsplatz des Hohenpriesters“.[2]

Einige Forscher sind der Ansicht, dass Details in der Beschreibung des Zeltheiligtums und seiner Zeremonien in Wirklichkeit dem Kult des Jerusalemer Tempels entstammen und nachträglich auf das Zeltheiligtum zurückprojiziert wurden. Pointiert hatte diesen Gedanken schon Julius Wellhausen formuliert: der Tempel sei für die Priesterschrift so unentbehrlich, „dass er tragbar gemacht und als Stiftshütte in die Urzeit versetzt wird. Denn diese ist in Wahrheit nicht das Urbild, sondern die Kopie des jerusalemischen Tempels.“[3]

Jedenfalls benutzt die Tora den Mischkan als ein Modell, um Opfer- und Reinigungsrituale zu beschreiben. Die Abläufe im Jerusalemer Tempel müssen durch Transfer dieser Anordnungen auf die Gegebenheiten in einem steinernen Heiligtum erschlossen werden.

Erster (oder Salomonischer) Tempel

Quellenlage

Informationen über den Ersten Tempel enthält ausschließlich die Hebräische Bibel.

Die wichtigste Quelle ist der Baubericht 1 Kön 5,15–6,38 EU. Zur Datierung dieser Quelle gehen die Ansichten auseinander. Es gibt Indizien dafür, dass der Text erst in der Spätzeit des Königreichs Juda verfasst wurde und eventuell auch den Tempel so beschreibt, wie er zur Abfassungszeit aussah.[4] Diese Beschreibung des Ersten Tempels und die Beschreibung des Zeltheiligtums in der Tora haben sich gegenseitig beeinflusst.[5]

Der chronistische Bericht 2 Chr 1,18–5,1 EU gilt als jünger, er enthält als Sondergut die Lokalisierung auf dem Berg Moria und erwähnt den Zusammenhang von Tempel- und Palastbau nicht. In der Konzeption der Chronikbücher hat der Tempelbau durch Salomo zentrale Bedeutung. Der Tempel wird – singulär im Alten Testament – als „Opferhaus“ (2 Chr 7,12 EU) charakterisiert, und es ist aus Sicht des chronistischen Geschichtswerks durch die Zeiten hinweg der eine Tempel: „Die Verschmelzung von erstem und zweitem Tempel reicht in der Textwelt so weit, dass kaum noch eine Trennung zwischen beiden vorgenommen werden kann.“[6]

Datierung des Tempelneubaus (10./9. Jahrhundert v. Chr.)

Nach biblischen Angaben (1 Kön 6,1 EU) wurde der Bau des Tempels von Salomo im vierten Jahr seiner Regentschaft begonnen. Die Bauzeit betrug sieben Jahre (1 Kön 6,38 EU). Die Regierungszeit Salomos wird von der Bibel mit vierzig Jahren angegeben, einer runden, symbolischen Zahl. Die Beurteilung von Details wie das vierte Regierungsjahr als Baubeginn und die siebenjährige Bauzeit hängt aber davon ab, ob für 1 Kön eine Quelle zugrunde gelegen hat, die zeitnah niedergeschrieben wurde. Gab es ein Davidisch-salomonisches Großreich, so ist Literaturentstehung am Hof Salomos im 10. Jahrhundert v. Chr. denkbar; diese bis in die 1990er Jahre in der alttestamentlichen Wissenschaft allgemein akzeptierte Hypothese wurde aber von vielen Exegeten mittlerweile aufgegeben.

Älterer exegetischer Konsens

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte sich in der deutschsprachigen Bibelwissenschaft ein Bild der Regentschaft Salomos etabliert, das im Folgenden nach Antonius H. J. Gunneweg vorgestellt wird. Er sah Salomo als mächtigen Herrscher, der mehrere Städte (Hazor, Megiddo, Beth Horon) als Festungen ausbaute und durch seine internationalen Handelskontakte auch die Mittel hatte, sich in Jerusalem einen luxuriösen Palast bauen zu lassen, deutlich größer als der Tempel: „So baut ein Despot im Vollbewusstsein seiner ihm von Gott geschenkten Macht, der sich Sohn dieses Gottes weiß und darum als Nachbar dieses Gottes wohnt.“[7] Der Tempel wird von manchen Autoren deshalb als „Palastkapelle“ bezeichnet.[8] Jerusalem sei mit Palast und Tempel die „glänzende Residenz des großen davidisch-salomonischen Reiches“ gewesen.[9]

Nach mehreren Jahrzehnten intensiver archäologischer Forschung in Israel und besonders in Jerusalem (Davidsstadt) haben sich nur wenige Funde dieser kulturellen Blütezeit zuordnen lassen, bei anderen Befunden wurde die Datierung in die salomonische Zeit widerrufen oder in Frage gestellt. Dadurch ist der ältere exegetische Konsens heute weniger überzeugend, hat aber immer noch viele Befürworter.

These von Israel Finkelstein

Eine Forschergruppe um Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman hält die biblische Darstellung der Zeit Davids und Salomos für ein Werk der Literatur, das mit den archäologischen Funden des 10. Jahrhunderts (Low Chronology: Eisenzeit I[10]) nicht in Einklang zu bringen sei. Es habe – so die Grundthese – kein Großreich unter Salomo gegeben, keine repräsentativen Bauprojekte dieses Herrschers und auch nicht den im 1. Buch der Könige beschriebenen, eindrucksvollen Tempel. Allenfalls für ein bescheidenes lokales Heiligtum hätten die Mittel des historischen Salomo ausgereicht.[11]

Positiv bekräftigen Finkelstein/Silberman, dass die Beschreibung des Ersten Tempels in 1 Kön 6–7 von jemandem stammt, der diesen von den Babyloniern zerstörten Tempel aus eigener Anschauung gut kannte.[11] In 2 Kön 12 EU wird von einer Renovierung des Tempels unter König Joasch (Ende 9. Jahrhundert v. Chr.) berichtet; Finkelstein/Silberman erwägen, ob in diesem Bericht eine Erinnerung an den Bau des in 1 Kön 6–7 beschriebenen großen Tempels greifbar ist, der einen bescheidenen Tempel ersetzt haben könnte, der auf Salomo zurückgeführt wurde.[12] Zur Zeit Joas’ habe das Königreich Juda eine wirtschaftliche Blüte erlebt, in der eine große Baumaßnahme gut denkbar sei.

Baubeschreibung

Der Tempel von Tell Ain Dara sah dem Salomonischen Tempel besonders ähnlich.[13] Auch hier war das Heiligtum an drei Seiten von Nebenräumen eingefasst, und der Eingang in die Vorhalle war von einem Säulenpaar flankiert.
Der Tempel von Tell Ta‘yinat zeigt denselben dreiteiligen Aufbau wie der Jerusalemer Tempel
Aus Zypern sind mehrere metallene Kesselwagen bekannt, die mit den Geräten im Salomonischen Tempel verglichen werden (Neues Museum Berlin)[14]

Die Beschreibung des Salomonischen Tempels entspricht der regional typischen Tempelarchitektur der Eisenzeit: ein Langraumtempel mit einer fünf Meter tiefen Vorhalle (hebräisch אולם Ulam), einem Hauptraum (hebräisch היכל Hechal) und einem Allerheiligsten (hebräisch דביר Debir; neuhebräische Aussprache: Dvir). Etwa 50 Meter lang und 25 Meter breit, wäre dies – die biblischen Maße vorausgesetzt – der größte vorhellenistische Tempelbau in Palästina. Auch mit seiner Höhe von 15 Metern wäre er ein für seine Zeit beeindruckendes Gebäude gewesen.[15] Der Bibeltext enthält einige Konstruktionsdetails: Die Dachbalken aus Zedernholz ruhten demnach auf Schrägstützen und Kragbalken, die in die Seitenwände eingelassen waren.[15] Im Norden, Westen und Süden war der Hauptraum von Seitenräumen umgeben. Eingehend wird die Vertäfelung mit kostbaren Hölzern beschrieben.

Ob es sich beim Debir um einen eigenen Raum hinter dem Hauptraum handelte (so Martin Noth), oder ob dies ein hölzerner, kubischer Schrein war, der im hinteren Teil des Hauptraums stand, wird in der Forschung unterschiedlich beantwortet.[16] Der Debir hatte die Idealform eines Würfels mit einer Seitenlänge von 20 Ellen. Darin standen geschnitzte, vergoldete Kerubim darstellende Figuren, die in den Hauptraum blickten und einen Kerubenthron bildeten. Außerdem stand hier die Bundeslade.[17]

Vor dem Eingang zum Allerheiligsten waren rechts und links je fünf goldene Leuchter aufgestellt.[17]

Der Vorhof des Tempels machte auf die Besucher einen völlig anderen Eindruck als der Vorhof des zweiten Tempels, denn hier standen Einrichtungsstücke, die von den Neubabyloniern zerstört und beim Bau des Zweiten Tempels nicht neu angefertigt wurden:

  • das Säulenpaar Jachin und Boas,
  • das Eherne Meer und die dazugehörigen Kesselwagen.

Die Metallgeräte und die beiden Säulen symbolisierten verschiedene Aspekte der Schöpfung.[18] Beide sollen vom phönizischen Bronzegießer Ḥīrām gefertigt worden sein. Verglichen mit Tempelgeräten aus Metall, die Archäologen in Nachbarkulturen fanden, waren die in der Bibel beschriebenen Metallgeräte sehr groß.[19]

Der große Brandopferaltar (hebräisch מזבח Mizbeach) stand vor dem Heiligtum und wird im Tempelbaubericht von 1 Kön 5–6 noch nicht erwähnt. Er wurde möglicherweise erst unter Ahas erbaut (2 Kön 16,10–13 EU).[20] Ein wahrscheinlich ähnlich aussehender Altar wird in Ez 43,13–17 EU beschrieben.[21] Auf diesem Altar wurde das in Teile zerlegte Opfertier verbrannt.

Kultbetrieb

In vorexilischer Zeit konnten sich Beter im Hauptraum (Hechal) eines JHWH-Heiligtums aufhalten; im Zweiten Tempel war der Zutritt nur noch für Priester erlaubt.[22]

Manche Exegeten ordnen die Kultvorschriften der Tora größtenteils der nachexilischen Zeit bzw. dem Zweiten Tempel zu und vermuten daher, dass im Ersten Tempel andere Rituale und Feste stattgefunden hätten, die aus der Hebräischen Bibel nur indirekt erschlossen werden könnten. Als Hauptfest wird dabei das Thronbesteigungsfest JHWHs diskutiert.

Weitere zeitgenössische Kultstätten für JHWH

Der Tempel in Jerusalem war in der vorexilischen Zeit nicht die einzige Kultstätte, an der JHWH verehrt wurde; es gab weitere:[23]

  • Heiligtum in Schilo (1 Sam 1–4 EU);
  • Heiligtümer von Dan und Bet-El (1 Kön 2,28-29 EU);
  • Heiligtum von Tel Arad, archäologisch nachgewiesen.

Beitrag der Archäologie

Der biblische Bericht erwähnt, dass phönizische Fachleute beim Bau des Salomonischen Tempels tätig gewesen seien. Die Archäologie kann die Kenntnis des Ersten Tempels bereichern, indem sie vergleichbare eisenzeitliche Stadttempel der Levante untersucht:[24]

Alle Tempel galten als Haus einer Gottheit. Die Heiligkeit nahm von außen nach innen zu, so dass an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand ein „sakraler Fokus“ (je nachdem ein Kultbild oder Kultsymbol) zu erwarten ist, umgeben von einem sakralen Zentralbereich.[26] Das wichtigste anikonische Kultsymbol der Levante war die Mazzebe. Daneben gibt es ikonische Kultsymbole, die nicht die Gottheit selbst darstellten, sondern ihre unsichtbare Anwesenheit symbolisierten, etwa der Sphingen- oder Kerubenthron. Davon wurden in der Levante mehrere Exemplare gefunden – Parallelen zum Kerubenthron im Ersten Tempel.[27]

Zerstörung und Kontinuität

Gruppe von Sphingenthronen (Nationalmuseum Beirut)

Nach biblischen Quellen erfolgte die Zerstörung von Palast und Tempel, die einen gemeinsamen Baukomplex bildeten, erst rund einen Monat, nachdem die Neubabylonier Jerusalem eingenommen hatten (2 Kön 25,8–17 EU). Tempelzerstörungen waren in der neubabylonischen Politik unüblich. Nebukadnezar entschied sich zu dieser Strafmaßnahme erst nach dem Verhör von Mitgliedern der Regierung. Dabei war wohl ans Licht gekommen, dass die Aufständischen um König Zedekia in ihrer militärisch aussichtslosen Lage glaubten, die Stadt sei durch den JHWH-Tempel uneinnehmbar (sogenannte Zionstheologie, 2 Kön 19,32–34 EU).[28]

Listen von Tempelinventar

Aus der Endphase des Königreichs Juda sind Listen von Tempelgeräten überliefert: Jer 52,17–23 EU und 2 Kön 25,13–17 EU.

Sie stellen eine Kontinuität zwischen dem Ersten Tempel und dem perserzeitlichen Neubau des Zweiten Tempels her.[29] Laut Jer 27-28 EU gab es Streitgespräche unter den Propheten, ob die schon konfiszierten Geräte von den Babyloniern wieder ausgehändigt würden. Nach Esr 1,7–11 EU kehrte ein Teil der Geräte mit den Heimkehrern aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem zurück.

Angebliche Einzelfunde vom Ersten Tempel

Da die Inschrift auf dem Elfenbein-Granatapfel von der Mehrheit der Experten für eine Fälschung gehalten wird, sind heute keine Objekte aus dem Ersten Tempel bekannt. Nach den tiefgreifenden Umbaumaßnahmen unter Herodes, darunter der Aufschüttung der Tempelterrasse (siehe dazu unten), ist mit Resten der eisenzeitlichen Bebauung auf dem Tempelberg – selbst wenn archäologische Forschung dort möglich wäre – auch nicht mehr zu rechnen.[30]

Eine weitere Sensationsmeldung war im Januar 2003 der angebliche Fund einer beschrifteten Sandsteintafel von der Größe eines Schuhkartons, die den biblischen Bericht von der Tempelrestaurierung durch König Joasch im Falle ihrer Echtheit bestätigt hätte (2 Kön 12 EU). Sie war auf dem Antikenmarkt aufgetaucht, sehr gut erhalten und hatte eine von Fachleuten für echt gehaltene Patina. Angeblich stammte sie vom muslimischen Friedhof an der Ostseite des Tempelbergs. Gabriel Barkay hielt die Joasch-Tafel für den „bedeutendsten Fund in der Geschichte Israels.“[31] Reinhard Lehmann und Wolfgang Zwickel von der Universität Mainz zweifelten – ebenso wie israelische Epigraphiker – schon kurz nach dem Bekanntwerden der Inschrift an ihrer Authentizität.[32] Die Israelische Altertümerbehörde erklärte im Juni 2003, dass die Joasch-Inschrift eine Fälschung sei.[33]

Zweiter Tempel

Tempelneubau Serubbabels (6. Jahrhundert v. Chr.)

Einige Jahrzehnte nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil wurde der zweite Tempel in Jerusalem errichtet. Dafür standen nur bescheidene Mittel zur Verfügung. Zur Unterscheidung von späteren Umbauten wird dieser perserzeitliche Tempelbau in der Forschung manchmal nach dem Statthalter Serubbabel benannt. Die Auseinandersetzungen um den Neubau des Tempels haben im Buch Haggai ihren literarischen Niederschlag gefunden, und einige der Elephantine-Papyri beleuchten den historischen Hintergrund. Zwar war er nicht das einzige Heiligtum für JHWH, aber er entwickelte sich zum Zentrum der jüdischen Diaspora, einem Ort, wohin man sich mit Anfragen wandte und wohin man sich beim Gebet ausrichtete.[34]

Nach Esr 6,3–7 EU wurde der Zweite Tempel auf den Fundamenten des zerstörten Vorgängerbaus errichtet und am 12. März 515 v. Chr. fertiggestellt. Man baute also den Ersten Tempel in schlichter Form wieder auf. Allerdings stand im Allerheiligsten kein Kerubenthron mehr, sondern dies war ein völlig leerer, durch einen Vorhang abgeteilter Raum. Anstelle der zehn Leuchter gab es im Zweiten Tempel einen siebenarmigen Leuchter, die Menora, die zu einem Symbol des Judentums werden sollte.[35]

Flavius Josephus zitiert eine Beschreibung von Hekataios von Abdera. Nach ihr war die Umfassungsmauer des Tempelbereichs 500 Fuß (etwa 150 m) lang, die Breite des Hofes war 100 Ellen (etwa 45 m), im Hof befand sich ein quadratischer Altar aus weißen, unbehauenen Steinen, 20 Ellen (neun Meter) an den Seiten und zehn Ellen (4,5 m) hoch, und im Inneren des Tempels waren nur ein Leuchter und ein Altar aufgestellt, beide aus Gold und zwei Talente schwer. Außerdem habe im Tempel stets ein Licht gebrannt.[36]

Weitere zeitgenössische Kultstätten für JHWH

Der Tempel in Jerusalem war in der nachexilischen Zeit nicht die einzige Kultstätte, an der JHWH verehrt wurde; es gab weitere:[23]

  • Jahu-Tempel der jüdischen Militärkolonie in Elephantine;
  • Samaritanisches Heiligtum auf dem Garizim;
  • Tempel des Onias in Leontopolis (Tell el-Yahudiya).

Beschlagnahme des Tempels für den Kult des Zeus Olympos

Der Tempel wurde unter der Herrschaft von Antiochos IV. Epiphanes im Dezember des Jahres 167 v. Chr.[37] entweiht. Es wird vermutet, dass eine pro-hellenistische Gruppe von Jerusalemern mit seleuzidischer Unterstützung und Genehmigung das Heiligtum dem Zeus Olympos weihte, so wie parallel dazu das Heiligtum der Samaritaner auf dem Garizim dem Zeus Xenios geweiht wurde.[38] Aus der Sicht der pro-hellenistischen Fraktion war das kein neuer Kult, sondern die Interpretatio Graeca des in Jerusalem von den Juden verehrten Himmelsgottes.

Konkret wurde die Veränderung durch ein neues Objekt in JHWHs Tempel, das in der Bibel als „Greuel der Verwüstung“ (hebräisch שקוץ משומם Schiqquts Meschomem, Dan 11,31 EU) bezeichnet wird. Die These von Elias Bickermann wurde von vielen Forschern übernommen. Er vermutete, in Jerusalem sei der Kult des mit Zeus identifizierten syrisch-phönizischen Himmelsgottes Baal Schamem eingeführt worden, dessen Name zu Schiqquts Meschomem verballhornt worden sei. Auf dem Brandopferaltar sei eine Mazzebe aufgestellt worden.[39] Allerdings war der richtige Platz für ein Kultsymbol im Heiligtum nicht auf dem Altar. Deshalb vermutete Martin Hengel, dass der große Brandopferaltar umgestaltet worden sei. Es sei ein kleinerer Altar auf das Plateau des Brandopferaltars aufgesetzt und ein Relief hinzugefügt worden, auf dem ein Symbol des Zeus Olympos zu sehen gewesen sei.[40] Auf diesem Altar wurden Josephus zufolge Schweine (Schweinehaltung in der Antike) geopfert.[41]

Wiederherstellung des JHWH-Kultes

Judas Makkabäus stellte den traditionellen Kult wieder her. Er ließ den Altar abreißen, weil er durch die Opfer nach griechischem Ritual entweiht war. Dann baute man einen neuen Brandopferaltar. Die Tempelweihe wurde Ende des Jahres 164 v. Chr.[42][37] festlich begangen und wird bis heute im Chanukka-Fest erinnert. Um den Tempel zu schützen, ließ Judas den Zionsberg militärisch befestigen. Schon bald darauf belagerte Lysias Judas Makkabäus in Jerusalem, schloss aber 162 einen Kompromissfrieden, der die freie Ausübung der jüdischen Religion zusicherte. Allerdings wurde die Tempelmauer geschleift.[42]

Herodianischer Tempel

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Der Tempelplatz im Holyland-Modell (Blick von Osten)

Tempelbau (21–19 v. Chr.)

Der Zweite Tempel war im Laufe der Zeit baufällig geworden. Herodes der Große begann deshalb 21 v. Chr. mit einer grundlegenden Umgestaltung des Tempels, die zugleich sein anspruchsvollstes Bauprojekt wurde. Innerhalb von nur anderthalb Jahren wurde das eigentliche Tempelgebäude fertiggestellt und mit großer Prachtentfaltung eingeweiht.[43] Die Neugestaltung des gesamten Tempelberg-Komplexes aber zog sich noch lange nach dem Tod des Herodes hin und kam erst kurz vor dem Ausbruch des Jüdischen Krieges zum Abschluss.[43]

Das Tempelhaus selbst war ein relativ konservativer Bau, an den Vorgängertempeln orientiert.[44] Anders die Tempelanlage als Ganze, die einem hellenistischen Architektur-Prototypen folgte: ein großer heiliger Bezirk (Temenos) in Form einer künstlichen Plattform mit Säulengängen an drei Seiten und einer Basilika an der vierten Seite.[45]

Die Tempelplattform (etwa 141 280 m2) hat die Form eines Trapezes: die heutigen Umfassungsmauern haben eine Länge von 487 m im Westen, 315 m im Norden (hier ragte die Burg Antonia ein Stück in das Tempelgelände hinein, und deshalb verlief die antike Mauer etwas abweichend[46]), 466 m im Osten und 279 m im Süden.[47] Damit war der Herodianische Tempel zu seiner Zeit die größte Tempelanlage im antiken Mittelmeerraum.

Da Jerusalem immer von Norden erobert wurde, hatte die Befestigung des Tempelareals auch „erstrangige strategische Funktion.“[48] Die Verbindung religiöser und militärischer Aspekte im Bauprogramm des Herodianischen Tempels besiegelte nach Ansicht von Johann Maier dessen Schicksal im Jüdischen Krieg: Niederlage war gleichbedeutend mit Tempelzerstörung, Triumph war gleichbedeutend mit dem Zurschaustellen erbeuteter Tempelgeräte (vgl. Titusbogen in Rom).[49]

Zerstörung

Im jüdisch-römischen Krieg wurde der Tempel bis zum Schluss von den Verteidigern gehalten und bei der Einnahme von den römischen Legionären im August des Jahres 70 n. Chr.[50] in Brand gesetzt und geplündert. Flavius Josephus als Chronist dieser Ereignisse möchte den römischen Befehlshaber und späteren Kaiser Titus von der Verantwortung dafür freisprechen.[51] Anders als beim Ersten Tempel gibt es Einzelfunde vom Tempelgelände sowie Reste der Bausubstanz in den Umfassungsmauern und vor denselben.

Nachfolgende Bebauung des Tempel-Areals

Vom Herodianischen Tempel blieben nach Eroberung und Brand zunächst noch die Ruinen stehen. Als eine neue römische Stadt (Aelia Capitolina) anstelle Jerusalems unter Kaiser Hadrian erbaut wurde, erhielt diese auch einen repräsentativen Jupiter-Tempel. Die Frage ist allerdings, wo sich dieser befand: auf dem Tempelgelände oder im Zentrum der Stadt (Temenos nahe dem Forum, Areal der konstantinischen Grabeskirche).

Christopher Weikert kommt nach einer Analyse von Hadrians Maßnahmen in Iudaea zu dem Ergebnis, dass das Kapitol der Neugründung Aelia Capitolina im Bereich des Forums der neuen Stadt zu suchen sei: „Eine zielgerichtete und kulturkämpferische damnatio memoriae des jüdischen Gottes durch die Ortswahl des Kapitols ergibt sich dadurch nicht.“[52] Der Tempelberg mit seinen Ruinen habe im Abseits gelegen, doch sei nach archäologischen Befunden die Brücke am Wilson-Bogen in hadrianischer Zeit vom Verkehr genutzt worden. Möglicherweise sei eine Stadterweiterung geplant gewesen, die auch das Tempelgelände einbezogen hätte, die dann aber wegen des Bar-Kochba-Aufstandes stagnierte.[53]

Unter Kaiser Konstantin und seinen Nachfolgern wurde das Tempelgelände mit immer noch markanten Ruinen absichtlich der Verwilderung überlassen.[54][55]

Kaiser Julian plante 362 n. Chr. den Wiederaufbau des jüdischen Tempels in Jerusalem. In einem ersten Schritt wurde das Ruinengelände weitgehend abgeräumt. Am 27. Mai 363 fand ein von mehreren Autoren bezeugtes Erdbeben statt, wobei die Baustelle beschädigt wurde. Julian stellte den Neubau daraufhin zugunsten des Perserfeldzugs zurück, so dass keine weiteren Baumaßnahmen mehr erfolgten.[56]

Seit 691 steht auf der Tempelstätte der islamische Felsendom und seit 705/715 zusätzlich die Al-Aqsa-Moschee.

These von Tuvia Sagiv

Tuvia Sagivs Theorie: heutige Tempelberg-Bebauung (schwarz), Jupitertempel von Baalbek (blau) als architektonisches Vergleichsobjekt zum hadrianischen Tempelbau, Herodianischer Tempel (rot) in einem tieferen Stratum

Der Tel Aviver Architekt und Amateurarchäologe Tuvia Sagiv vertritt eine Theorie zur Bebauung des Tempelareals, die wegen ihrer politischen Implikationen während des Osloer Friedensprozesses (Camp David II) aufgegriffen wurde; sie wurde nach Angaben von Verhandlungsteilnehmern von den US-amerikanischen Vermittlern als „politisch bequeme archäologisch-architektonische Erklärung“ ins Gespräch gebracht.[57]

Sagiv nimmt an, dass das große Plateau samt seinen Umfassungsmauern nicht auf Herodes, sondern auf den Jupitertempel Kaiser Hadrians zurückgehe, ein Bauwerk, dessen Stil und Ausmaße er mit dem Jupitertempel in Baalbek vergleicht.[58] Sagiv nimmt also nicht nur einen Jupitertempel auf dem Tempelberg an; er gibt diesem Tempel maximale Dimensionen, so dass die Ruinen des jüdischen Tempels in der aufgeschütteten hadrianischen Tempelplattform eingebettet sein können. Auf den Ruinen dieses paganen Tempels seien dann die islamischen Heiligtümer erbaut worden,[58] während sich der Herodianische Tempel etwa sechzehn Meter unter dem jetzigen Bodenniveau befunden habe, und auch nicht direkt unter dem Felsendom, wie Sagiv aufgrund von Infrarotaufnahmen vermutet: diese zeigten in dem Areal zwischen dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee vier deutliche unterirdische Strukturen.[58] Nach Sagivs Theorie befand sich das Allerheiligste des Zweiten Tempels unterhalb des heutigen Brunnens Al Kas.

Schon 1995 legte Sagiv seine Theorie Ariel Sharon vor, der damals oppositioneller Knessetabgeordneter war. Über Sharon erfuhr die US-Regierung von diesen Plänen. Bill Clinton soll eine Lösung der besonders komplexen Tempelberg-Problematik darin gesehen haben, dass archäologische Funde des jüdischen Tempels in einem Stratum unter der heutigen muslimischen Bebauung (wie sie nach Sagivs Theorie zu erwarten waren) eine horizontal geschichtete Abfolge unterschiedlicher Souveranitäten akzeptabel machen würden:

Es wurde erwogen, den Palästinensern die Souveränität über den Haram esch-Scharif mit den dortigen Gebäuden zu übertragen, während über ein an der Westmauer (Klagemauer) neu zu bauendes Portal ein Zugang zu den unterirdischen Ruinen des Herodianischen Tempels geschaffen werden solle, der sich auf diesem Niveau befunden habe; diese archäologische Zone sollte unter israelischer Souveränität stehen. Unterhalb der jetzigen Pflasterung des Haram war eine 150 cm tiefe Pufferzone unter UN-Souveränität vorgesehen; sie sollte das palästinensische und das israelische Stratum trennen. Der Vorschlag geschichteter Souveränitäten lief unter dem Namen „Arkansas Big Mac“ um; er wurde von der palästinensischen Seite völlig zurückgewiesen.[59]

Heiligkeit des Tempelgeländes

Das Oberrabbinat von Israel verbietet Juden den Besuch des gesamten Tempelbergs (Har haBajit).
Jüdische Besucher auf dem Weg zum Tempelplatz

Schon in der Tempelrolle von Qumran und in der Mischna (Kelim I) wird ein Programm abgestufter Heiligkeit entfaltet. Es gelten in den verschiedenen Bereichen jeweils entsprechende rituelle Reinheitsvorschriften:[60]

  1. Allerheiligstes. Wo sich das Allerheiligste genau befand, ist nicht bekannt. Manche vermuten, dass es über dem freiliegenden Felsen errichtet war, der sich im Zentrum des Felsendoms befindet.[61]
  2. Tempelhaus (Hechal)
  3. Brandopferaltarbereich, Vorhof der Priester
  4. Vorhof der Männer
  5. Vorhof der Frauen
  6. Tempelberg (Har haBajit)
  7. Stadt Jerusalem
  8. Umgebung Jerusalems
  9. Befestigte Städte des Heiligen Landes
  10. Heiliges Land.

Auch nach der Tempelzerstörung sind diese Abstufungen der Heiligkeit für religiöse Juden von Bedeutung. Daraus folgt, dass Betretungstabus für den Tempelberg beachtet werden.

Orte der Kategorie 1 bis 5 dürfen nicht von Personen betreten werden, die im Zustand der Totenunreinheit sind. Bald nach der Zerstörung des Tempels konnte das Reinigungsritual zur Behebung dieses Zustandes nicht mehr vollzogen werden.[62]

Der große äußere Hof des Herodianischen Tempels diente in der Antike allerdings der ganzen Stadtbevölkerung als Forum und durfte bis zu einer Balustrade (Soreg) um die inneren Tempelbereiche (Kategorie 1 bis 5) auch im Zustand der Totenunreinheit betreten werden. Daraus leiten rabbinische Autoritäten wie Moshe Feinstein ab, dass der Tempelberg (Kategorie 6) heute von Juden besucht werden kann, nachdem sie sich in einer Mikwe von anderen Formen der Unreinheit gereinigt haben.[63] Obwohl das Oberrabbinat seit 1967 den Besuch des ganzen Tempelberges untersagt, wird ein Rundweg, der außerhalb des vermuteten Verlaufs der antiken Balustrade bleibt, von einer zunehmend größeren Anzahl religiöser Juden absolviert (ein Anstieg von 75 Prozent im Jahr 2017, verglichen mit 2016). Darunter sind auch Gruppen von Haredim.[64] Populär ist der Rundweg besonders unter religiösen Zionisten.[65]

Rezeption

Architektur

Filme

Literatur

  • Elias Bickermann: Der Gott der Makkabäer. Untersuchungen über Sinn und Ursprung der makkabäischen Erhebung. Schocken, Berlin 1937.
  • Theodor A. Busink: Der Tempel von Jerusalem. Von Salomo bis Herodes – eine archäologisch-historische Studie unter Berücksichtigung des westsemitischen Tempelbaus. Bd. 1, Leiden 1970; Bd. 2, Leiden 1980.
  • Hannah M. Cotton u. a. (Hrsg.): Corpus Inscriptionum Iudaeae/Palaestinae. Bd. 1: Jerusalem, Teil 1. De Gruyter, Berlin 2010. ISBN 978-3-11-022219-7.
  • Israel Finkelstein, Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. C.H. Beck, München 2002. ISBN 3-406-49321-1.
  • Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo. Archäologen entschlüsseln einen Mythos. (Original: David and Solomon, In Search of the Bible's Sacred Kings and the Roots of the Western Tradition.) C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54676-5.
  • Katharina Galor: Zum Ruhme Gottes und des Königs. Der Tempel von Jerusalem. In: Welt und Umwelt der Bibel 4/2013, S. 58–61.
  • Simon Goldhill: The Temple of Jerusalem. Harvard University Press, 2004. ISBN 0-674-01797-8.
  • Gershom Gorenberg: The End of Days: Fundamentalism and the Struggle for the Temple Mount. Oxford University Press 2000. ISBN 978-0-19-515205-0.
  • Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart. Kohlhammer, 6. Auflage, Stuttgart 1989. ISBN 3-17-010511-6.
  • Johannes Hahn: Zerstörungen des Jerusalemer Tempels: Geschehen – Wahrnehmung – Bewältigung (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 147). Mohr Siebeck, Tübingen 2002. ISBN 3-16-147719-7.
  • Motti Inbari: Jewish Fundamentalism and the Temple Mount: Who Will Build the Third Temple? State University of New York Press 2009. ISBN 978-1-4384-2623-5.
  • Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. Der salomonische Tempel in Jerusalem und die Tempel der Levante. In: Welt und Umwelt der Bibel 4/2012, S. 34–40.
  • Othmar Keel, Ernst Axel Knauf, Thomas Staubli: Salomons Tempel. Fribourg 2004. ISBN 3-7278-1459-4.
  • Max Küchler: Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. ISBN 3-525-50170-6.
  • Roger Liebi: Der Messias im Tempel. Symbolik und Bedeutung des Zweiten Tempels im Licht des Neuen Testaments. Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld 2003, ISBN 3-89397-641-8 bitimage.dyndns.org
  • Johann Maier: Zwischen den Testamenten. Geschichte und Religion in der Zeit des Zweiten Tempels (Die Neue Echter Bibel, Ergänzungsband 3 zum Alten Testament). Echter, Würzburg 1990. ISBN 3-429-01292-9.
  • Gianfranco Miletto: Glauben und Wissen im Zeitalter der Reformation: Der salomonische Tempel bei Abraham ben David Portaleone (1542–1612). Walter de Gruyter, Berlin / New York 2004. ISBN 3-11-018150-9.
  • Ehud Netzer: The Architecture of Herod, the Great Builder. Mohr Siebeck, Tübingen 2006. ISBN 978-0-8010-3612-5.
  • Erwin Reidinger: Die Tempelanlage in Jerusalem von Salomo bis Herodes. Neuer Ansatz für Rekonstruktion durch Bauforschung und Astronomie. Erweiterter Nachdruck, Wiener Neustadt 2005 erwin-reidinger.heimat.eu
  • Sarah-Christin Schmidt: Kubus, Kult und Konfrontationen: Der Symbolkomplex des Tempels in Jerusalem und seine Verwirklichung in Judentum, Christentum und Islam. Tectum, Marburg 2016. ISBN 978-3-8288-6496-2.
  • Helmut Schwier: Tempel und Tempelzerstörung. Untersuchungen zu den theologischen und ideologischen Faktoren im ersten jüdisch-römischen Krieg (66–74 n. Chr.). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-53912-6.
  • Marty E. Stevens: Temples, Tithes, and Taxes: The Temple and the Economic Life of Ancient Israel. Hendrickson Publishers, 2006, ISBN 978-1-5656-3934-8 ([3] auf books.google.de)
  • Helmut Utzschneider: Das Heiligtum und das Gesetz: Studien zur Bedeutung der sinaitischen Heiligtumstexte (Ex 25-40; Lev 8-9). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1988. ISBN 3-525-53706-9.
  • Dieter Vieweger: Wenn Steine reden. Archäologie in Palästina. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. ISBN 3-525-53623-2.
  • Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina: Die römische Politik gegenüber den Juden von Vespasian bis Hadrian. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016. ISBN 978-3-64720869-5.
  • Eyal Weizman: Hollow Land: Israel's Architecture of Occupation. Verso Books, 2. Aufl. 2012. ISBN 978-1-84467-915-7.
  • Paul von Naredi-Rainer: Salomos Tempel und das Abendland. Monumentale Folgen historischer Irrtümer. DuMont, Köln 1994, ISBN 3-7701-1870-7.
  • Wolfgang Zwickel: Der salomonische Tempel (Kulturgeschichte der Antiken Welt 83). von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2466-9.
  • Wolfgang Zwickel: Die Welt des Alten und Neuen Testaments. Calwer Verlag, Stuttgart 1997. ISBN 3-7668-3412-6.

Weblinks

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Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Simon Goldhill: The Temple of Jerusalem. S. 4.
  2. Helmut Utzschneider: Das Heiligtum und das Gesetz. S. 226.
  3. Julius Wellhausen: Prolegomena zur Geschichte Israels. 5. Auflage. Berlin 1899, S. 37.
  4. Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. S. 35.
  5. Helmut Utzschneider: Das Heiligtum und das Gesetz. S. 273.
  6. Antje Labahn: Chronik / Chronikbücher. In: bibelwissenschaft.de. Abgerufen am 28. August 2018.
  7. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. S. 93.
  8. Eckart Otto: Das antike Jerusalem: Archäologie und Geschichte. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56881-7, S. 54–55.
  9. Martin Noth: Die Welt des Alten Testaments. 2. Auflage. Töpelmann, Berlin 1953, S. 119.
  10. Uta Zwingenberger: Eisenzeit I. Erstellt, Februar 2007 [1]
  11. 11,0 11,1 Israel Finkelstein, Neil A. Silberman: David und Salomo. S. 154.
  12. Israel Finkelstein, Neil A. Silberman: David und Salomo. S. 154–155.
  13. Clifford Mark McCormick: Palace and Temple: A Study of Architectural and Verbal Icons. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2002, S. 109.
  14. Othmar Keel, Ernst Axel Knauf, Thomas Staubli: Salomons Tempel. S. 26.
  15. 15,0 15,1 Wolfgang Zwickel: Die Welt des Alten und Neuen Testaments. S. 76.
  16. Helmut Utzschneider: Das Heiligtum und das Gesetz. S. 275.
  17. 17,0 17,1 Dieter Vieweger: Wenn Steine reden. S. 262.
  18. Wolfgang Zwickel: Die Welt des Alten und des Neuen Testaments. S. 79–80.
  19. Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. S. 36.
  20. Max Küchler: Jerusalem. S. 129.
  21. Wolfgang Zwickel: Die Welt des Alten und des Neuen Testaments. S. 81.
  22. Wolfgang Zwickel: Die Welt des Alten und des Neuen Testaments. S. 76.
  23. 23,0 23,1 Dieter Vieweger: Wenn Steine reden. S. 263.
  24. Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. S. 37.
  25. Vgl. Forschungsprojekt Ataruz Project online
  26. Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. S. 38–39.
  27. Jens Kamlah: Ein Haus für Gott bauen. S. 40.
  28. Rainer Albertz: Die Zerstörung des Jerusalemer Tempels 587 v. Chr. In: Johannes Hahn (Hrsg.): Zerstörungen des Jerusalemer Tempels: Geschehen – Wahrnehmung – Bewältigung. S. 37–38.
  29. Thomas Bänzinger: Tempelgeräte als Prüfstein echter und falscher Prophetie: Die Erwähnung der Tempelgeräte in Esra 1, 7-11 im Licht des Jeremiabuches. In: Jacob Thiessen, Harald Seubert (Hrsg.): Die Königsherrschaft Jahwes. LIT Verlag, Münster 2015, S. 113–125.
  30. Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: David und Salomo. S. 96.
  31. Tobias Hürter: Handfestes für den Glauben. In: Zeit Online. 23. Januar 2003, abgerufen am 15. August 2018.
  32. Althebräische Inschrift mit Hinweis auf salomonischen Tempel vermutlich nicht echt. In: Spektrum.de. 24. Januar 2003, abgerufen am 15. August 2018.
  33. Report: Jehoash Tablet Is a Fake. In: Haaretz online. 10. Juni 2003, abgerufen am 15. August 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  34. Othmar Keel: Jerusalem und der eine Gott: Eine Religionsgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, S. 101.
  35. Hayim Tadmor, Judah. In: The Cambridge Ancient History, Volume 6. 2nd ed., hg. von D. M. Lewis et al. Cambridge: Cambridge UP, 1994. 261–296, hier: S. 266 f.
  36. Flavius Josephus, Contra Apionem I, 22. Für die Umrechnung von Elle und Fuß wurden die römischen Maße zugrunde gelegt.
  37. 37,0 37,1 Johann Maier: Zwischen den Testamenten. S. 149 (K. Bringmann, Hellenistische Reform und Religionsverfolgung in Judäa (1983), datiert die Ereignisse der Makkabäerzeit ein Jahr früher.).
  38. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. S. 163.
  39. Herbert Niehr: Baʻals̆amem: Studien zu Herkunft, Geschichte und Rezeptionsgeschichte eines phönizischen Gottes. Peeters, 2003, S. 200.
  40. Herbert Niehr: Baʻals̆amem. S. 201.
  41. Othmar Keel: Jerusalem und der eine Gott: Eine Religionsgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, S. 111.
    Gideon Hartman, Guy Bar-Oz, Ram Bouchnick, Ronny Reich: The pilgrimage economy of Early Roman Jerusalem (1st century BCEe70 CE) reconstructed from the d15N and d13C values of goat and sheep remains. In: Journal of Archaeological Science 40 (2013) 4369–4376 [2]
  42. 42,0 42,1 Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. S. 165.
  43. 43,0 43,1 Katharina Galor: Zum Ruhme Gottes und des Königs. S. 9.
  44. Ehud Netzer: Architecture of Herod. S. 143.
  45. Katharina Galor: Zum Ruhme Gottes und des Königs. S. 60–61.
  46. Ehud Netzer: Architecture of Herod. S. 177.
  47. Max Küchler: Jerusalem. S. 151.
  48. Johann Maier: Zwischen den Testamenten. S. 166.
  49. Johann Maier: Zwischen den Testamenten. S. 184–185.
  50. Antonius H. J. Gunneweg: Geschichte Israels. S. 190.
  51. Simon Goldhill: The Temple of Jerusalem. S. 17.
  52. Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. S. 283.
  53. Christopher Weikert: Von Jerusalem zu Aelia Capitolina. S. 284.
  54. Max Küchler: Jerusalem. S. 144.
  55. Simon Goldhill: The Temple of Jerusalem. S. 10–11.
  56. Max Küchler: Jerusalem. S. 145.
  57. Eyal Weizman: Hollow Land: Israel's Architecture of Occupation. S. 54.
  58. 58,0 58,1 58,2 Gershom Gorenberg: The End of Days. S. 74.
  59. Eyal Weizman: Hollow Land: Israel's Architecture of Occupation. S. 55 (Die Zone unter palästinensischer Autonomie hätte sich nur auf die Bebauung des Haram beschränkt und wäre durch eine Brücke zu erreichen gewesen, von allen Seiten umschlossen von Gebieten unter israelischer Souveränität: über den Luftraum, die unterirdischen Strukturen und die umgebende Stadtbebauung.).
  60. Johann Maier: Zwischen den Testamenten. S. 226–227.
  61. Vgl. Meik Gerhards: Noch einmal: Heiliger Fels und Tempel. In: rosdok.uni-rostock.de, Rostock 2013. Der Aufsatz diskutiert Möglichkeiten einer Verbindung des Felsens mit den Tempelbauten biblischer Zeiten und votiert für die Lokalisierung des Allerheiligsten über dem Felsen.
  62. Alexander Dubrau: Para aduma. In: Bibelwissenschaft.de. Januar 2019, abgerufen am 15. August 2019.
  63. HaRav Moshe Feinstein zt’l on the Permissibilty of Jews Ascending the Temple Mount. In: TempleInstitute.org. Abgerufen am 16. August 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  64. Nir Hasson: 75 Percent Rise in Religious Jews Visiting Temple Mount in 2017. In: Haaretz.com. 2. Januar 2018, abgerufen am 16. August 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  65. Nir Hasson: Number of Jews Visiting the Temple Mount Rising Fast, and So Is the Controversy. In: Haaretz.com. 6. Juli 2018, abgerufen am 16. August 2018 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Koordinaten: 31° 46′ 39,5″ N, 35° 14′ 7,7″ O

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