Hinkelstein (Monsheim)

Schlosshof Monsheim, Menhir

Der Hinkelstein ist ein Menhir in Monsheim im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Die nach ihm benannte Flur ist namensgebender Fundort der Hinkelstein-Kultur.

Lage und Beschreibung

Der Hinkelstein stand ursprünglich 50 m östlich der von Monsheim nach Niederflörsheim führenden Straße. Dort diente er im Mittelalter und der Neuzeit als Grenzstein. Im 15. Jahrhundert markierte er die Grenze zwischen der Kurpfalz und der Grafschaft Leiningen, später die Grenze zwischen Monsheim, Niederflörsheim und Kriegsheim. 1865 wurde in der Nähe des Steins eine Grabung vorgenommen. Hierbei wurde ein Gräberfeld entdeckt, das fränkische, römische, frühbronzezeitliche und neolithische Gräber barg. Zu letzteren gehörten Gräber der Rössener Kultur und einer damals noch unbekannten Gruppe, die nach der Flurbezeichnung den Namen Hinkelstein-Kultur erhielt. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Hinkelstein-Kultur und den häufig als Hinkelsteine bezeichneten Menhiren besteht allerdings nicht. Nach der Grabung wurde der Stein umgesetzt. Er steht heute im Innenhof des Monsheimer Schlosses, eingemauert in die Einfassung einer Mistkaute.

Der Menhir besteht aus Kalkstein und hat eine stark verwitterte, zerfurchte und löchrige Oberfläche. Er hat eine Höhe von 200 cm, eine Breite von 170 cm und eine Tiefe von 80 cm. Der Stein ist pyramidal geformt und sein oberer Teil ist etwas eingezogen. Dies gibt ihm aus einem bestimmten Blickwinkel ein leicht anthropomorphes Aussehen.[1]

Literatur

  • Gerhard Bosinski: Der Lange Stein bei Einselthum (Pfalz). Ein Menhir der Rössener Kultur? In: Germania. Band 39, 1961, S. 179–180.
  • Georg Durst: Die Monolithe der Provinz Rheinhessen. In: Mainzer Zeitschrift. Band 33, 1928, S. 15–16.
  • Otto Gödel: Menhire, Zeugen des Kults, Grenz und Rechtsbrauchtums in der Pfalz, Rheinhessen und im Saargebiet. Speyer 1987, S. 118ff.
  • Otto Gödel: Menhire – ein wissenschaftlich-volkskundlicher Beitrag zu unseren Steindenkmälern. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Band 96, 1998, S. 29.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 286, 338.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 159.
  • Friedrich Kofler: Die Hinkelsteine und Langesteine im Großherzogtum Hessen. In: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschicht- und Altertumsvereine. Band 36, 1888, S. 127.
  • Detert Zylmann: Das Rätsel der Menhire. Probst, Mainz-Kostheim 2003, ISBN 978-3936326079, S. 103.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 338.

Koordinaten: 49° 38′ 10,5″ N, 8° 12′ 10,1″ O

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