Großsteingrab Weerdinge

Großsteingrab Weerdinge Hunebed D37a
Großsteingrab Weerdinge (Niederlande)
Koordinaten 52° 49′ 10,9″ N, 6° 53′ 4,2″ OKoordinaten: 52° 49′ 10,9″ N, 6° 53′ 4,2″ O
Ort Emmen, OT Weerdinge, Drenthe, Niederlande
Entstehung 3470 bis 2760 v. Chr.[1]
van-Giffen-Nr. D37a

Das Großsteingrab Weerdinge war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Weerdinge, einem Ortsteil von Emmen in der niederländischen Provinz Drenthe. Es wurde 1837 untersucht und später völlig zerstört. Weitere Untersuchungen seiner Überreste fanden 1925 und 1993 statt. Es trägt die Van-Giffen-Nummer D37a.

Lage

Das Grab befand sich westlich von Weerdinge im Valtherbos, einem Waldstück zwischen Valthe, Weerdinge und Emmen. In diesem Waldstück gibt es eine große Zahl von Grabhügeln. In der näheren Umgebung liegen zahlreiche weitere Großsteingräber: 1 km südlich befinden sich die drei noch erhaltenen Großsteingräber bei Emmerveld (D38–D40), 2,2 km südlich das Großsteingrab Emmen-Noord (D41), 2,8 km südsüdwestlich das Großsteingrab Westenesch-Noord (D42), 2,9 km südlich das Großsteingrab Emmen-Schimmeres (D43), 2 km nordnordwestlich das Großsteingrab Valte-Zuidwest (D35), 2,3 km nordnordwestlich die beiden Großsteingräber bei Valthe-Oost (D36 und D37), 2,8 km nordnordwestlich das Großsteingrab Valthe-West (D34) und 2,9 km nordnordwestlich das zerstörte Großsteingrab Valthe-Valtherveld (D33).

Forschungsgeschichte

1837 wurde das Grab von J. Kouwens De Sille ausgegraben und später zerstört. Albert Egges van Giffen untersuchte die Reste des Grabes im Jahr 1925. Jan N. Lanting führte 1993 eine weitere Untersuchung durch. Beide Nachgrabungen erbrachten aufgrund des sehr schlechten Erhaltungszustands der Anlage nur wenige Erkenntnisse. Seit 1983 ist der Standort der Anlage ein Nationaldenkmal (Rijksmonument).[2]

Beschreibung

Die Anlage war bei den Untersuchungen von van Giffen und Lanting bereits so stark zerstört, dass der Grundriss der Grabkammer nicht mehr sicher rekonstruiert werden konnte. Ihre Länge konnte auf etwa 5,5 m bestimmt werden. Sie hat wahrscheinlich nicht mehr als zwei Wandsteinpaare an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten besessen. Der genaue Grabtyp ließ sich nicht ermitteln, es ist auch nicht auszuschließen, dass es sich nicht um ein Großsteingrab, sondern eine Steinkiste gehandelt hat. Die Hügelschüttung des Grabes war nach van Giffens Untersuchung in zwei Phasen aufgeschüttet worden. Nach Lanting hatte sie ursprünglich eine maximale Höhe von 0,6 m.

Literatur

  • Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
  • Jan Albert Bakker: A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands. In: Palaeohistoria. Band 30, 1988, S. 63–72 (Online).
  • Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
  • Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 218 (Onlineversion).
  • Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
  • Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
  • Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 197.
  • Rainer Kossian: Nichtmegalithische Grabanlagen der Trichterbecherkultur in Deutschland und in den Niederlanden (= Veröffentlichungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte. Band 58). 2 Bände. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2005, ISBN 3-910010-84-9, S. 477.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
  2. Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed: 45386 te Emmen

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