Cuthred (Kent)

Cuthred (auch Cudrædus, Cuthredus, Cuðred, Cuþred; † 807) war von 798 bis 807 König des angelsächsischen Königreichs Kent.

Münze Cuthreds, geprägt in Canterbury 802–804 von Eaba, EMC number 2009.0264

Leben

Familie

Cuthred stammte aus einer Nebenlinie des Königshauses von Mercia. Sein Vater war der Ealdorman Cuthberht; der Name seiner Mutter ist unbekannt. Cuthreds Brüder Cenwulf (796–821) und Ceolwulf (821–823) waren nacheinander Könige Mercias.[1] Cuthreds Sohn Cenwald († nach 811[2]) ist durch die Charta S39 aus dem Jahr 805 belegt.[3]

Herrschaft

Münze Cuthreds, geprägt in Canterbury 804–807 von Dudda, EMC number 1963.0018

Kent war im Jahr 785 unter die Herrschaft des Königs Offa von Mercien geraten. Kurz vor Offas Tod im Jahr 796 brach in Kent eine Revolte aus.[4] Eadberht III. Præn wurde in Kent als eigenständiger König proklamiert. Offas Nachfolger Cenwulf konnte die Rebellion im Jahr 798 niederschlagen und seinen Bruder Cuthred als Unterkönig in Kent einsetzen.[4]

Zwischen 800 und 807 ließ Cuthred in Canterbury Münzen prägen.[5] Die etwa 50 erhaltenen Stücke weisen zahlreiche Varianten auf. Am augenfälligsten ist, dass ab etwa 804 außer dem Namen auch ein Porträt des Königs in die Münzen geprägt wurde.

Mit der licentia (‚Erlaubnis‘) seines Bruders Cenwulf verkaufte Cuthred im Jahr 805 Ländereien bei Hrithra leah (bei Petham, südlich von Canterbury) an Wulfred (805–832), den Erzbischof von Canterbury.[6] Eine Charta aus dem Jahr 805 hat eine Landübertragung an Selethryth, Äbtissin von Lyminge, zum Inhalt.[3] 805/807 verkaufte er Land an Æthelnoth, seinen praefectus bei Heagyðe ðorne (Eythorne bei Dover).[7] Auch Cenwulf verfolgte in Kent seine Interessen, hob in seinen Chartas S157 (801),[8] S159 (804),[9] S160 (804),[10] und S161 (805)[11] jedoch immer die Übereinstimmung mit Cuthred hervor. Eine Charta des Erzbischofs Æthelheard (792–805) hat Cuthred 805 als Zeuge unterzeichnet.[12] Nachdem Cuthred im Jahr 807 in Kent gestorben war, wurde sein Königreich wieder als Provinz von Mercia einverleibt und stand unter Cenwulfs direkter Kontrolle.[13]

Quellen

Literatur

  • Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-6312-2492-1.
  • Philip Grierson, Mark Blackburn: Medieval European Coinage 1. The Early Middle Ages (5th-10th centuries), Cambridge University Press, Cambridge 2007 (Taschenbuch), ISBN 978-0521031776.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Simon Keynes: Coenwulf. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 111–113.
  2. Charta S165
  3. 3,0 3,1 Charta S39
  4. 4,0 4,1 Frank Merry Stenton: Anglo-Saxon England, Oxford University Press, Oxford 2001 (3. Aufl.), ISBN 978-01928-0139-5, S. 225.
  5. Philip Grierson, Mark Blackburn: Medieval European Coinage 1. The Early Middle Ages (5th-10th centuries), Cambridge University Press, Cambridge 2007 (Taschenbuch), ISBN 978-0521031776, S. 271.
  6. Charta S40
  7. Charta S41
  8. Charta S157
  9. Charta S159
  10. Charta S160
  11. Charta S161
  12. Charta S1259
  13. Simon Keynes: Kings of Kent. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 501–502.

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