Fundort: Rising-Star-Höhle, Cradle of Humankind, unweit von Krugersdorp, Südafrika
Spezies: Homo naledi
Fossil: mehr als 1.500 fossile Knochen
Koordinaten: -26.020279° N, 27.711945° E GeoHack Rising-Star-Höhle

Das Rising-Star-Höhlensystem befindet sich im "Cradle of Humankind" (Wiege der Menschheit Weltkulturerbe) in der Nähe von Krugersdorp in Süd-Afrika. Bedeutung erlangte das System im Oktober 2013, als man mehr als 1.500 fossile Knochen von mindestens einem Dutzend Homininen fand. Fast alle Knochen, die ein menschliches Skelett besitzt, konnten bis zum Sommer 2014 geborgen werden, nur 20 der insgesamt 206 Knochen im menschlichen Körper waren nicht vorhanden. Die Erforschung der Höhle hat wegen der Echtzeit-Berichterstattung in den sozialen Medien wie Twitter und YouTube ungewöhnlich viel Medieninteresse erzeugt. Ungewöhnlich war auch die große Anzahl internationaler Wissenschaftler, darunter Paläontologen, Anthropologen und Archäologen, die sich an der Fundstelle zusammenfanden. Die Arbeit wurde gemeinsam von Witwatersrand-Universität und der National Geographic Society gesponsert und war bei Beginn auf die Ausgrabung eines einzelnen Skeletts ausgerichtet. Doch bald wurde deutlich, dass noch eine jahrzehntelange Arbeit vor den Forschern liegt.

Die Entdeckung

Die Fundstelle mitsamt ihren Fossilien wurde am 13. September 2013 von den beiden Höhlenforschern Steve Tucker und Rick Hunter entdeckt, als sie im Rahmen einer Erkundung unterwegs waren, die von dem Geologen Pedro Boshoff organisiert wurde . Lee Berger, der später die Projektleitung übernahm, wurde erstmals am 1. Oktober 2013 über den Fund informiert. Berger kümmerte sich sogleich um die Finanzierung einer Expedition, die schließlich am 7. November begann. Die reichhaltigen Hominiden-Fossilien stammen aus einer Kammer mit der Bezeichnung Dinaledi (UW-101), die etwa 30 Meter tief im Höhlensystem liegt und nur schwer zugänglich ist durch einen langen, schmalen Spalt mit etwa 18 cm Breite.

Die Fossilien wurden über einen Zeitraum von 3 Wochen aus dem Höhlensystem geborgen. Dazu wählte man sechs Forscherinnen aus, namentlich K. Lindsay Eaves, Marina Elliott, Elen Feuerriegel, Alia Gurtov, Hannah Morris und Becca Peixotto, da sie sehr schlank sind, das nötige paläoanthropologischen Know-how haben und außerdem Erfahrung in der Höhlenforschung mitbringen. Unterstützt wurden die sechs Frauen von Höhlenforschern des Speleological Exploration Club (SEC) in Südafrika und den Teamleitern, die die Bergung mittels Videoüberwachung verfolgen konnten.

Die bemerkenswert gut erhaltenen Fossilien wurden aus weichem, feuchtem Boden auf einer Fläche von nur ein bis zwei Quadratmetern und bis zu einer Tiefe von 10 bis 20 cm ausgegraben. Gegen Ende der Ausgrabung wurde es offensichtlich, dass sich noch Tausende von Knochen in der Kammer befinden, einschließlich verbundener Knochenreste. Die Qualität und Vollständigkeit der Fossilien ist besser als alles, was bisher in Südafrika gefunden wurde.

Siehe auch: Homo naledi - ein neuer Verwandter des modernen Menschen auf evolution-mensch.de


Literatur

  • Lee R. Berger et al. 2015. Homo naledi, a new species of the genus Homo from the Dinaledi Chamber, South Africa. In: eLife. 2015; 4:e09560, doi: 10.7554/eLife.09560
  • Paul Dirks et al. 2015. Geological and taphonomic context for the new hominin species Homo naledi from the Dinaledi Chamber, South Africa. eLife 4: e09561. doi: 10.7554/eLife.09561

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