Zürich-Enge-Alpenquai

Ansicht vom Uetliberg auf den Standort der Seeufersiedlung
Standort beim heutigen Bürkliplatz
Planskizze Bauschänzli, östlich daran anschliessend Alpenquai, Kleiner und Grosser Hafner auf einer Planskizze von Ferdinand Keller

Zürich-Enge-Alpenquai ist ein prähistorischer Siedlungsplatz im unteren Becken des Zürichsees auf dem Gebiet der Stadt Zürich in der Schweiz. Er liegt in unmittelbarer Nähe des Kleinen Hafners, des Grossen Hafners und der Siedlungsreste beim Bauschänzli und ist Bestandteil der Seeufersiedlungen des Alpenraumes (UNESCO-Weltkulturerbe).[1]

Lage und Befund

Die Siedlung Alpenquai lag knapp 50 Meter östlich des heutigen Bürkliplatzes am linksseitigen Ufer des Seebeckens im Quartier Lindenhof. Der Seespiegel (406 m ü. M.) liegt infolge klimatischer Unterschiede und der Gewässerkorrektion höher als während der Stein- und Bronzezeit; die Fundstelle befindet sich daher etwa zwei Meter unter der Wasseroberfläche. Schichtpressungen und -senkungen wirken sich ebenso auf die Lage der archäologischen Schichten aus, und so lässt sich von der heutigen nicht auf die ursprüngliche Lage der urgeschichtlichen Dörfer schliessen.

Aufgrund der beinahe ununterbrochenen Besiedlung zwischen 1050 v. Chr. und 800 v. Chr., des Siedlungsumfangs, reicher Funde und ausgezeichneter Erhaltung der Schichten mit einzigartigen organischen Funden und Architekturelementen gilt der Fundort Alpenquai als ist eine der wichtigsten spätbronzezeitlichen Ufersiedlungen in Mitteleuropa. Insbesondere die letzte Besiedlungsphase – Übergang in die Eisenzeit – ist allgemein selten belegt.[2]

UNESCO-Weltkulturerbe und Kulturgut von nationaler Bedeutung

Zusammen mit den Fundstellen Kleiner Hafner und Grosser Hafner gehören die Siedlungsreste zu den 111 Fundplätzen mit dem grössten wissenschaftlichen Potential, die als Bestandteil der Seeufersiedlungen des Alpenraumes am 27. Juni 2011 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden.[2][1]

Im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung ist die Feuchtbodensiedlung als Klasse-A-Objekte aufgeführt.[3]

Literatur

  • Peter J. Suter et al.: Zürich Kleiner Hafner: Tauchgrabungen 1981–1984. Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 3. Verlag Fotorotar, Zürich 1987. ISBN 3-905647-72-9

Weblinks

Commons: Grabung Parkhaus Opéra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Website UNESCO World Heritage Centre (27. Juni 2011), Pressemeldung Six new sites inscribed on UNESCO’s World Heritage List, abgerufen am 17. Februar 2013
  2. 2,0 2,1 [http://www.palafittes.org/de/unesco-welterbe/fundstellen-schweiz/index.html Website palafittes.org: Fundstellen Schweiz im UNESCO-Weltkulturerbe] (Link nicht abrufbar), im Zusammenhang mit den Fundstellen Grosser Hafner und Kleiner Hafner (CH-ZH-10), abgerufen am 17. Februar 2013
  3. Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2022, abgerufen am 23. Oktober 2021. (PDF; 397 kB, 33 S., Revision KGS-Inventar 2021).

Koordinaten: 47° 21′ 57,9″ N, 8° 32′ 33″ O; CH1903: 683381 / 246725

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