Tianma

Das bekannte bronzene tianma aus dem han-zeitlichen Grab von Leitai (Provinz Gansu). Es befindet sich derzeit im Provinzmuseum Gansu.
Eine tang-zeitliche Dreifarben-Keramik eines zentralasiatischen Pferdes mit Reiter. Neben dem hochbeinigen Pferd verweist insbesondere die Kleidung des Reiters mit dem "Schlapphut", den weiten, dreiviertellangen Hosen und den Stiefeln auf eine zentralasiatische Herkunft.

Als Tianma (chinesisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Pinyin {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) – „Himmelspferd, himmlisches Pferd“) wurden im alten China langbeinige, schnelle Pferde bezeichnet. Die Bezeichnung tianma taucht im Shanhaijing erstmals auf. Sie erscheinen als Fabelwesen, denen übernatürliche und mystische Kräfte zugeschrieben werden. Im Laufe der Zeit wurden als tianma auch die Pferde aus den nordwestlichen Steppen bezeichnet, die im Gegensatz zu den stämmigen chinesischen Ponys schlank und hochbeinig waren.

Tianma in der Kultur

Seit den frühesten schriftlichen Erwähnungen des tianma ist dieses als positives und glückverheißendes Symbol bekannt. Die erste Quelle, welche den Begriff tianma erwähnt ist der Klassiker der Berge und Meere – Shanhaijing. Auch im Shiji von Sima Qian aus der frühen Han-Zeit wird es erwähnt. Dort taucht es mehrfach im 24. Kapitel/Rolle auf, aber auch an anderen Stellen. Teils beziehen sich diese Texte auf das tianma als glückverheißendes Symbol, teils aber auch auf die realen Tiere aus den zentralasiatischen Steppen.

Shanhaijing, 3. Kapitel/Rolle (Klassiker über die nördlichen Berge):
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Weitere zweihundert Li nordöstlich [gibt es einen Berg], der heißt der Macheng-Berg. Auf ihm gibt es viele gemusterte Steine und an seiner Yin-Seite gibt es viel Gold und Jade. Es gibt wilde Pferde, deren Gestalt einem weißen Jagdhund mit schwarzem Kopf gleicht und wenn es einen Menschen erblickt, dann fliegt es [davon] und sein Name lautet Himmelspferd und sein Ruf ist selbstbezeichnend.


Shiji, 24. Kapitel/Rolle (Buch über Musik):
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Das Gedicht lautet: Ein Himmelspferd kommt, ach, aus dem fernsten Westen; es überwindet zehntausend Li, ach, und wo es hinkommt, da herrscht die Tugend. Es trägt eine geisterhafte Macht in sich, ach, und fährt auf die äußeren Länder herab; es gleitet über den Sand, ach, und die vier Barbaren[stämme] geben nach.


Qian Hanji, 14. Kapitel/Rolle (Aufzeichnungen über Xiao Wudi, 5. Abschnitt)
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Die göttlichen Pferde kommen aus dem Nordwesten. Später erhielt er ein gutes Pferd der Wusun. Sein Name lautete Himmelspferd.


Entsprechend ihrer positiven Konnotation waren die sogenannten Himmelspferde äußerst beliebte Omina und ihre realen Gegenstücke, die Pferde aus den Steppen nordwestlich von China ein begehrter Tribut oder eine begehrte Handelsware oder Kriegsbeute. Sie wurden häufig bis spät in die Kaiserzeit hinein in der Malerei oder Skulptur dargestellt. Eine der bekanntesten Darstellungen ist wohl das bronzene fliegende Pferd, das auf einer Schwalbe tänzelt aus einem han-zeitlichen Grab in Gansu. Ebenso bekannt sind die zahlreichen Darstellungen solcher Pferde als Grabbeigaben in Form von Dreifarben-Keramik (sancai) aus der Tang-Dynastie.

Literatur

  • Olsen, Stanley G.:The Horse in Ancient China and Its Cultural Influence in Some Other Areas, in: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, Ausg. 140/2, Academy of Natural Sciences: Philadelphia (1988), S. 151–189
  • Tomita Kojiro: Three Chinese Pottery Figurines of the T'ang Dynasty, in: Bulletin of the Museum of Fine Arts, Ausg. 42/250, Museum of Fine Arts: Boston (1944), S. 64–67
  • Yin Guoxing {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value): Jiemi Leitai hanmu {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (Die Entschlüsselung des han-zeitlichen Grabes von Leitai), Qilu Shushe: Qinan (2009)

Einzelnachweise

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