Skourgon

Lage von Skourgon nach Ptolemaios

Skourgon ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value); lateinisch Scurgum) ist ein Ortsname, der von Ptolemaios in seinem um das Jahr 150 erstellten Koordinatenwerk Geographia (Ptolemaios 2, 11, 12[1]) als einer der im nördlichen Germanien, in der Nähe der Meeresküste liegenden Orte (πόλεις) mit 43° 00' Länge (ptolemäische Längengrade) und 55° 00' nördliche Breite angegeben wird. Skourgon liegt damit nach Ptolemaios landeinwärts zwischen Rougion und Askaulis.[2]

Lokalisation

Theodor Steche[3] schlägt vor, Skourgon an einem Übergang über die Brda (Brahe) bei Chojnice (Konitz) in Pommern zu lokalisieren.[4] Die Brda – die bei Bydgoszcz in die untere Weichsel mündet – verbindet auf dem Wasserweg Skourgon mit Askaulis, dem nächsten ptolemäischen Ort, der sicher bei Bydgoszcz (Osielsko) lokalisiert wird. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die ptolemäischen Koordinaten von 2006 bis 2009 neu untersuchte und interpretierte, transformierte die antiken Koordinaten zu Skourgon und lokalisiert, Steche folgend, den antiken Ort ebenfalls auf dem Gebiet bei Chojnice. Skourgon lag demnach vermutlich – so Kleineberg und sein Team – am Hellweg, einer wichtigen West-Ost-Route in der Germania magna.[5]

Nach Emanuel Šimek[6] war Skourgon eine Station auf einer Route von Carnuntum über Brigetio und Kalamantia bis zur Weichselmündung in die Ostsee. Hingegen sucht Günther Christian Hansen[7] Skourgon bei Skórcz (Skurz) in der Woiwodschaft Pommern im Norden Polens. Der Vorschlag von Jan Nepomuk Sadowski[8] aber lautet, Skourgon bei Czersk in Westpreußen zu lokalisieren.[4]

Anmerkungen

  1. Book II, Chapter 10: Greater Germany (Fourth Map of Europe). penelope.uchicago.edu. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  2. Vgl. Hermann ReichertSkourgon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 29, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018360-9, S. 26 f. (kostenpflichtig abgerufen über GAO, De Gruyter Online)
  3. Theodor Steche: Altgermanien im Erdkundebuch des Claudius Ptolemäus. Leipzig 1937, S. 148
  4. 4,0 4,1 Corinna Scheungraber, Friedrich E. Grünzweig: Die altgermanischen Toponyme sowie ungermanische Toponyme Germaniens. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma. Herausgegeben von Hermann Reichert (= Philologica Germanica 34). Fassbaender, Wien 2014, ISBN 978-3-902575-62-3, S. 303.
  5. Vgl. Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios´ "Atlas der Oikumene". Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3.
  6. Vgl. Emanuel Šimek: Velká Germanie Klaudia Ptolemaia. (= Spisy Filosofické Fakulty Masarykovy University v Brne 38, 40, 47 und 49). Band 3. Brno 1930–1953, S. 99 ff.
  7. Vgl. Günther Christian Hansen: Ptolemaios. In: Joachim Herrmann (Hrsg.): Griechische und lateinische Quellen zur Frühgeschichte Mitteleuropas bis zur Mitte des 1. Jahrtausends unserer Zeit. Band 3. Berlin 1991, S. 553–589.
  8. Jan Nepomuk Sadowski: Die Handelsstrassen der Griechen und Römer durch das Flussgebiet der Oder, Weichsel, des Dniepr und Niemen an die Gestade des Baltischen Meeres. Jena 1877, S. 57.

Literatur

Weblinks

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