Selkie

Darstellung auf einer Färöer Briefmarke

Selkies, auch „Selchies“, sind Wesen aus der schottischen Mythologie.

Auf den Orkney-Inseln und Nordschottland erzählt man sich Geschichten von Robben, die an Land kommen und sich in Menschen verwandeln, indem sie ihr Fell ablegen. Sie verstecken ihr Fell und laufen als Menschen umher. Angeblich sind Selkie-Frauen als Menschen unbeschreiblich schön.[1]

Ein Robbenmärchen

Man erzählt sich eine Geschichte von einem Jäger, der eine wunderschöne Frau am Strand traf. Er verliebte sich in sie und bald darauf heirateten die beiden. Doch die junge Frau wurde von der Sehnsucht nach dem Meer gepackt und sie holte sich am Strand ihr Fell wieder, legte es sich an und verwandelte sich in eine Robbe. Doch später erschoss der Jäger, ihr eigener Mann, diese Robbe, weil er nicht ahnte, wer sie wirklich war. Damit hatte er unwissentlich seine so geliebte Frau getötet.

Selkies in Literatur und Film

Die Selkie-Geschichten findet man in Büchern über Märchen und Sagen.[2][3]

Die Autorin Susan Cooper hat ein Kinderbuch über Selkies[4] geschrieben, der Illustrator Nikolaus Heidelbach ein Bilderbuch[5] gestaltet. Auch Filme beschäftigen sich mit Selkies, beispielsweise der Fantasyfilm Das Geheimnis des Seehund-Babys, in dem die zehnjährige Fiona erfährt, dass ihre Vorfahren Selkies waren, oder auch der australische Spielfilm Selkie – Der Seehundmensch, in der sich ein Teenager in einen Seehund verwandelt. In dem Film Ondine von Neil Jordan wird eine junge Frau von einem irischen Fischer (Colin Farrell) in dessen Netz aus dem Meer gerettet. Seine Tochter hält sie für eine Selkie.

In Bernhard Hennens Elfenromanen erscheinen Selkies als neugierige Seehunde, welche in den Meeren der Albenmark leben. Kommen sie an Land, so streifen sie ihr Fell ab und erscheinen als hübsche junge Elfen.

Es gibt einige Übereinstimmungen mit den japanischen Himmelsfeen, die vom Himmel herabsteigen und ihr Kleid „Mana“ ablegen, um dann als Mensch zu leben. Sie können nur in den Himmel zurück, wenn sie ihr Kleid zurückbekommen.

Im Roman Whisper Island – Wetterleuchten kommt eine Selkie vor, die ihr Kind verloren hat.

In der Serie Winx Club kommen ab der 5. Staffel ebenfalls Selkies vor, die als Torhüterinnen der Königreiche dargestellt werden. Jede der Winx bekommt eine persönliche Selkie, die jeweils die Hüterin des Tores ihrer Heimat ist.

Der kunstvoll animierte, irische Fantasyfilm Die Melodie des Meeres handelt von dem Selkie-Mädchen Saoirse und ihrer Familie, die in der liebevollen Geschichte mit Erzählungen und Personen aus der keltischen Mythologie stark verwoben ist.

Bonnie-Sue Hitchcock greift im Jugendbuch Der Geruch von Häusern anderer Leute (2016) das Motiv auf, indem ein Mädchen, Selma, dessen Mutter unbekannt ist und welches als Findling aufwuchs, ihre verschwundene Mutter für ein Mischwesen von Mensch und Robbe hält.

In der Folge Tauchgang ins Ungewisse (203) der drei Fragezeichen spielt die Sage um die Selkies eine wichtige Rolle für die Rahmenhandlung.

Im Roman Die kleine Sommerküche am Meer (2018) von Jenny Colgan wird die Selkie-Figur ebenfalls verwendet.

In der Comicreihe Thorgal hat das Album 38 den Titel "Die Selkie".

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Beschreibung von Meerjungfrauen
  2. Lise Lunge-Larsen (Autor), Beth Krommes (Illustratorin): The Hidden Folk: Stories of Fairies, Dwarves, Selkies, and Other Secret Beings. Houghton Mifflin, 2004, ISBN 0-618-17495-8
  3. Cathie Dunsford: Song of the Selkies. Spinifex Press, 2001, ISBN 1-876756-09-8
  4. Susan Cooper: The Boggart and the Monster. Aladdin 1998, ISBN 0-689-82286-3
  5. Nikolaus Heidelbach: Wenn ich groß bin, werde ich Seehund. Beltz & Gelberg 2012, ISBN 978-3-407-79443-7

Weblinks

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