Runenstein von Malsta

Malstastenen – Hs 14

Der Runenstein von Malsta (schwedisch Malstastenen Nr. Hs 14) aus dem 11. Jahrhundert trägt eine der längsten Inschriften in Schweden. Der mit so genannten „Stablosen oder Hälsinge-Runen“[1], geschriebene genealogische Text auf dem Runenstein von Malsta erinnert an ähnliche Texte im Alten Testament. Der Schlangenbandstein trägt ein Kreuz. Eine Kopie des Runensteins steht etwa acht Kilometer nördlich von Hudiksvall in Hälsingland am Ende der Ortschaft Malsta, in Richtung Via, östlich der Straße. Das Original befindet sich im Museum in Hudiksvall.

Die Inschrift bezieht sich hauptsächlich auf Rike-Gylve und lautet auf der Breitseite:

Frömund errichtete diesen Stein für Rike-Gylve, Bräses Sohn. Aber Bräse war Lines Sohn und Line war Öns Sohn; Ön war Ovags (= Ofegs) Sohn, und Ovag war Tures Sohn.
Groa war Rike-Gylves Mutter; aber sie gebar Lavvi (= Ladvi) und (sie) Gudrun.
Frömund, Rike-Gylves Sohn, ritzte diese Runen. Wir (Frömund und seine Brüder) suchten diesen Stein (in der Umgebung), auf Balsten.

Auf der Schmalseite des Steines steht:

Gylve war Besitzer von drei Gehöften in diesem Ort und weiter nach Norden zu in Via, weiter nach Lönnänqer und schließlich nach Färaajö.

Rike-Gylve war demzufolge ein wohlhabender Mann und entstammte einer Priesterfamilie, was daraus hervorgeht, dass sein Sohn Frömund erklärt, die Runen geritzt zu haben, eine Kunst, die innerhalb dieser Kreise vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurde.

Literatur

  • Sven B. F. Jansson: Tva runstenar i Hälsingland: Malsta och Sunnå. Filologiskt Arkiv 33 Stockholm 1985 ISBN 91-7402-163-X
  • Karl Cajmatz: Malsta-stenen (Hälsingerunor – en hembygdsbok), 1964/65 S. 65f

Anmerkungen

  1. Im 11. Jahrhundert entstand in Mittelschweden eine runische Kurzschrift. Den stark vereinfachten Runen fehlt meist der Hauptstab (daher stablose Runen). Um die keilförmigen Zeichen besser unterscheiden zu können, wurden stablose Runen zwischen Begrenzungslinien geschrieben, was bei den Inschriften im älteren und jüngeren Futhark nicht immer der Fall war. Dieser Runentyp wurden im 16. Jahrhundert zuerst in der Region Hälsingland beschrieben. Daher erhielten sie die Bezeichnung Hälsinge-Runen. Später wurden Inschriften mit stablosen Runen auch in Södermanland und Medelpad, sowie im norwegischen Bergen gefunden. Der Runenstein Hs 12 in Hög trägt stablose Runen - Ausführliche Beschreibung der stablosen Runen in der englischen Wikipedia.

Weblinks

Koordinaten: 61° 48′ 48,8″ N, 17° 12′ 30,4″ O

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