Leeberg (Großmugl)

Leeberg in Großmugl (2016)

Der Leeberg Großmugl in der Marktgemeinde Großmugl im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich ist ein unter Denkmalschutz (Listeneintragf2) stehendes Hügelgrab (lateinisch tumulus, Plural tumuli). Der Tumulus wurde während der Hallstattkultur angeschüttet[1] und noch nicht wissenschaftlich geöffnet. Der Grabhügel ist das auffälligste archäologische Relikt von dort befindlichen prähistorischen Siedlungen.[2]

Geographie

Der im Grundriss runde Leeberg (d. h. soviel wie künstlicher Hügel) liegt auf einer Höhe von 265 m ü. A. und ragt 16 m aus der ihm umgebenden Ebene. Damit gehört er zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas. Der Ortsname der Marktgemeinde Großmugl nimmt auf das weithin sichtbare Hügelgrab Bezug. Er lautet in der ältesten überlieferten Form Grassemugl, d. h. großer Mugel (Hügel). Auf der Spitze des Hügels steht ein Kreuz.

Beschreibung

Der Hügel besteht aus Löss bzw. Lösslehm.[3] Aufgrund der Steilheit und Trockenheit seiner Hänge konnte und kann der Leeberg nicht landwirtschaftlich genützt werden. Auf seiner Oberfläche entwickelten sich deshalb wertvolle pannonische Trockenrasen. Im Österreichischen Trockenrasenkatalog wurden diese als regional bedeutend eingestuft und stellen eine artenreiche Insel in der heute ausgeräumten Ackerlandschaft dar. Der Tumulus trägt auf seiner Kuppe einen Walliserschwingel-Pfriemengras- und auf seinen Hängen einen Quecken-Trockenrasen. An manchen Stellen dominiert die Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe). Es muss jedoch eine Zerstörung durch Dünger- und Biozideinwehung von den umliegenden landwirtschaftlichen Intensivbewirtschaftungen befürchtet werden.[4]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Tumulus Großmugl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesdenkmalamt: Dehio Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2
  2. Philipp Jettmar, Günther Karl Kunst: Drei Rinderschädel aus der hallstattzeitlichen Siedlung von Großmugl, Niederösterreich - Ein kurzer Beitrag zur Schädelmorphologie des Hausrindes (Bos primigenius f. taurus). In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. 120A, 2018, S. 419 (gesamter Artikel S. 415–433, zobodat.at [PDF]).
  3. Geologische Bundesanstalt (Hrsg.): Geologische Karte von Niederösterreich 1 : 200 000, Niederösterreich Nord, Wien 2002
  4. Wolfgang Holzner et al.: Österreichischer Trockenrasenkatalog. „Steppen“, „Heiden“, Trockenwiesen, Magerwiesen: Bestand, Gefährdung, Möglichkeiten ihrer Erhaltung. In: Grüne Reihe des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz, Band 6, Wien 1986, ISBN 3-900-649-065, S. 120, Objekt ÖK40/9

Koordinaten: 48° 29′ 18″ N, 16° 13′ 23,2″ O

Die News der letzten Tage