Kothurn

Ein Paar antiker Kothurne

Der Kothurn (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) war ursprünglich ein geschnürter, wadenhoher Schaftstiefel, ein Jagdstiefel des Dionysos, der später zu einem Bestandteil des Kostüms der Schauspieler der griechischen Tragödie wurde. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurden die Sohlen aus Kork gefertigt. Die Sohlen waren so dick, dass sie fast Stelzen glichen, was vor allem für die römische Zeit gilt.

Antiker Schauspieler mit Kothurnen[1]

Hohe Kothurne gehörten im 15. und 16. Jahrhundert auch zur italienischen Mode, besonders in Venedig, und ebenso zur spanischen Mode des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Sie nannten sich nun allerdings Chopine, von spanisch chapín. Die Damen trugen sie unter dem kegelförmigen Reifrock (Vertugadin), um größer und schlanker zu wirken. Sie waren jedoch nicht sichtbar, weil der Rock länger gemacht wurde als notwendig; dadurch wirken die Beine ungewöhnlich lang.[2]

Im übertragenen Sinne wird der Begriff Kothurn auch für die Tragödie an sich verwendet.

Außerdem findet sich der Ausdruck Kothurn im Titel der Zeitschrift Maske und Kothurn, herausgegeben vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, wieder. Auch die veraltete Redewendung auf hohem Kothurn einhergehen, so viel wie in tragischem Pathos reden, stammt daher.

Literatur

  • Ludmila Kybalová, Olga Herbenová, Milena Lamarová: Das große Bilderlexikon der Mode – Vom Altertum zur Gegenwart. Übersetzt v. Joachim Wachtel, Bertelsmann, 1967/1977.

Weblinks

Wiktionary: Kothurn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Charles Victor Daremberg, Edmond Saglio (Hrsg.): Dictionnaire des Antiquités Grecques et Romaines. Band 1,2, Hachette, Paris 1887, S. 1545 Abb. 2026 (Digitalisat).
  2. Ludmila Kybalová, Olga Herbenová, Milena Lamarová: Das große Bilderlexikon der Mode - Vom Altertum zur Gegenwart. Übersetzt v. Joachim Wachtel, Bertelsmann, 1967/1977, S. 164, S. 172 (Abb. 239), S. 574.

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