Jardwadjali

Die Jardwadjali, auch Jadawadjali genannt, sind ein Stamm der Aborigines, die das Land an der oberen Wasserscheide des Wimmera-River, eingegrenzt im Osten von Gariwerd, dem (Grampians-Nationalpark), und im Westen vom Lake Bringalbert in Victoria bewohnten. Die Städte Horsham, Cavendish, Coleraine, Asply, Minyip und Donald liegen in ihrem Gebiet. Es gab 37 Jardwadjali-Clans, die eine Allianz mit ihren Nachbarn, den Djab-wurrung-Aborigines durch Heirat, gemeinsame Kultur, Handelsbeziehungen und Blutsverwandtschaft haben. Die Jardwadjali-Gesellschaft ist matriarchalisch.[1]

Geschichte

Karte der Aborigines in Victoria.

Auf dem Gebiet des Jardwadjali-Stamms lebten Menschen seit 30.000 bis 40.000 Jahren; sie lebten mehrere tausend Jahre vor der letzten Eiszeit im Gariwerd-Gebiet. Artefakte in der Victoria Range (Billawin Range) wurden auf ein Alter von 22.000 Jahren datiert.[2]

Konflikte and Enteignung

Im Jahre 1836 erkundete Edward Henty als erster Europäer das Jardwadjali-Land aus dem Süden und die europäische Kolonisation begann. Eine weitere Welle von Kolonisatoren kam aus dem Norden mit Lieutenant Robert Briggs, die das Land am Lake Lonsdale besiedelten.

Der Entdecker Major Thomas Livingstone Mitchell kam durch das Jardwadjali-Land im Jahre 1836 und benannte viele geografische Landschaften, einschließlich der Grampian Mountains nach den gleichnamigen Bergen in Schottland.[3] The Jardwadjali nannten dieses Gebirge Gariwerd, was bedeutet spitze Berge oder die Schulter.[4]

Für die Jardwadjali und Djab wurrung-Aborigines waren die zentralen Schöpfungsfiguren der Traumzeit, Bunjil und buledji Brambimbula, die zwei Brüder Bram, die in ihren Vorstellungen verantwortlich für die Schöpfung, Ausformung und Benennung der Landschaften im westlichen Victoria sind.

Es gab keine Aborigine-Missionsstation im Jardwadjali-Land, deshalb wurden in den 1860er und 1870er Jahren viele Aborigines der Jardwadjali in der Ebenezer Mission im Wergaia-Land am Wimmera-River und in der Lake-Condah-Mission in Dhauwurd-wurrung-Land verbracht.[5]

Massaker

Die Besiedlung der Europäer brachte den Widerstand gegen die Landnahme hervor; Aborigines wehrten sich oder stahlen Schafe. Dies führte zu gewaltsamen Konflikten zwischen weißen Siedlern und Aborigines sowie teilweise zu Massakern an Aborigines.[6]

Einige wenige Berichte über die Massaker kamen bis zu Gericht. Nach dem Fighting-Hills-Massaker reiste John Whyte nach Melbourne, um den Gouverneur Charles La Trobe über das Massaker in Kenntnis zu setzen. Der Protector of Aborigines Charles Sievwright, der persönlich Massaker untersuchte und darüber berichtete, fand kein Gehör. Keine Anklage wurde je erhoben und den Aborigines wurde die Einklagung ihrer Recht vor Gericht verweigert. Obige Affäre wurde, wie andere Affären niemals offiziell zur Kenntnis genommen und nicht dokumentiert.

George Augustus Robinson, der Chief-Protector-of-Aborigines schrieb in sein Tagebuch im Jahre 1841, als er das Gebiet der Portland Bay aufsuchte, wo die Whyte Brothers, die in Massaker verwickelt waren, siedelten:

The settlers at the Bay spoke of the settlers up the country dropping the natives as coolly as if they were speaking of dropping cows. Indeed, the doctrine is being promulgated that they are not human, or hardly so and thereby inculcating the principle that killing them is no murder.“ (Deutsch: Die Siedler der Küste erzählten über die Siedler des Innenlandes, dass diese die Aborigines vernichteten als wären sie Kühe. In der Tat hätten sie die Auffassung, dass Aborigines keine oder kaum Menschen seien, weswegen sie jedem einschärften, dass das Töten der Aborigines grundsätzlich kein Mord sei.)[7]

Tabelle: Berichte über Massaker im Jardwadjali-Land bis 1859[8]

Datum Ort Aborigines beteiligt Europäer beteiligt Berichte über Aborigine-Tote
8. März 1840 Die Hummocks nahe Wando Vale, bekannt als Fighting Hills Konongwootong-Gundidj-Clan William Whyte, George Whyte, Prongle Whyte, James Whyte, John Whyte und 3 Arbeiter: Daniel Turner, Benjamin Wardle, William Gillespie über 40 Männer, Frauen und Frauen und möglicherweise mehr als 80 Personen
März 1840 Merino Downs Station, Wannon River Konongwootong-Gundidj-Clan George McNamara, Besitzer einer Hütte 'Lanky Bill', einige Überlebende des Fighting-Hills-Massaker
1 April 1840 nahe Konongwootong reservoir, genannt Fighting Waterholes Konongwootong-Gundidj-Clan Landarbeiter, Beschäftigte der Gebrüder Whyte zahlreiche alte Männer, Frauen und Kinder
14. Januar 1840 Nangeela Station, Glenelg River unbekannter Clan Robert Savage und Captain HEP Dana zwei Aborigines
Juni – September 1840 Die Grange, Southern Grampians (Gariwerd) Jardwadjali oder Djab wurrung, unbekannte Clans Charles Wedge und andere 5. Juni, 13. August, 5. September
1841 Abzweigung von Glenelg und Wannon-River Jardwadjali oder Dhauwurd wurrung, unbekannte Clans Beschäftigte von Augustine Barton 17 Aborigines
August 1842 Tahara oder Spring-Valley-Station Jardwadjali oder Dhauwurd wurrung, unbekannter Clan Beschäftigte von Trevor Winter 1 Aborigine
6. August 1843 Victoria Range Jardwadjali, unbekannter Clan HEP Dana und Native-Police-Corps 20 Aborigines
13. August 1843 nahe Mount Zero Jardwadjali, unbekannter Clan HEP Dana und eine Abteilung des Native-Police-Corps 4 Aborigines
9. November 1843 Thomas Rickett's Stations am Glenelg-River nahe Harrow Jardwadjali, unbekannter Clan Thomas Ricketts und Beschäftigte 3 Aborigines
19. Oktober 1844 Land 40 km nördlich der Longerenong-Station Jardwadjali, unbekannter Clan Sergeant James Daplin, Truppe von Sparrow und Bushe der Border Police, David Cameron 2 Aborigines – Jim Crow und Charlie
11. Juli 1845 unbekannt Jardwadjali, unbekannter Clan HEP Dana und eine Abteilung der Native-Police-Corps 3 Aborigines
6. Februar 1846 Mullagh-Station, 11 km nördlich von Harrow Jardwadjali, unbekannter Clan Beschäftigte von Walter Birmingham und Owen O'Reilly 1 Aborigine
Oktober 1847 Mount Talbot Jardwadjali, unbekannter Clan John Stockell 1 Aborigine
26. Juni 1849 Wannon-River Jardwadjali, unbekannter Clan James Lloyd, Hüttenbesitzer John Ralston, Roseneath-Station 1 Aborigine

Sprache

The Jardwadjali-Sprache ist zu 90 Prozent mit dem Vokabular der Djab wurrung identisch. Unterdialekte sind Jagwadjali, Jardwadjali, Mardidjali, und Nundadjali.[9]

Cricket

Das Aboriginal-Cricket-Team abgebildet mit ihren Coach Tom Wills bei der MCG in 1867

Jardwadjali bildeten den Kern des Australian-Aboriginal-Cricket-Team in England in 1868, obwohl es Versuche der zentralen Leitung gab, wegen der teilnehmenden Aborigines die Tour zu stoppen. Das Team spielte 47 Matches, gewann 14, verlor 14 und spielte in weiteren 19.[1] Unamurriman war ein in Cricket-Kreisen als Johnny Mullagh bekannter Spieler, der 1843 geboren wurde.[10]

Jüngere Geschichte

Im Jahre 1989 gab es einen Vorschlag des Ministers für Tourismus Victorias, Steve Crabb, einige geografische Plätze in diesem Gebiet wieder nach dem Kulturerbe der Aborigines rückzubenennen. Gegen diese Vorschläge erhob sich eine starke Opposition durch die europäischen Nachkommen der Siedler. Das Brambuk-Centre schlug daraufhin fünf Aborigine-Gemeinschaften als Doppelnamen für die Hauptgebiete vor, wie beispielsweise Gariwerd/Grampians.[11] Einige Vorschläge wurden dennoch umgesetzt:[12]

  • Grampians wurde zu Gariwerd (Gebirge)
  • Mount Zero wurde zu Mura Mura (Little Hill)
  • Hall's Gap wurde zu Budja Budja

The Brambuk National Park and Cultural Centre in Halls Gap befindet sich im Eigentum der Jardwadjali und Djab Wurrung. Das Zentrum wird von fünf Aborigine-Gemeinschaften gemanagt, die die Verbindungen zu den historischen Plätzen der Gariwerd-Grampians-Ranges und den historischen Plätzen pflegen.[13]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Ian D. Clark, Seite 141, Scars on the Landscape. A Register of Massacre sites in Western Victoria 1803-1859, Aboriginal Studies Press, 1995 ISBN 0855752815
  2. Parks Victoria, Management Plan des Grampians National Parks (Memento des Originals vom 23. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parkweb.vic.gov.au, 2003, ISBN 0731131312. Abgerufen am 19. November 2008
  3. William Howitt, Seite 302, The History of Discovery in Australia, Tasmania, and New Zealand: From the Earliest Date to the Present Day, Published by Longman, Green, Longman, Roberts, and Green, 1865. Accessed November 19, 2008
  4. Laura Kostanski, ‘That Name is OUR history: Divergent Histories of Place’@1@2Vorlage:Toter Link/www.ballarat.edu.au (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , University of Ballarat, SCHOOL OF BUSINESS WORKING PAPER 2006/10, ISSN 1832-6846 Abgerufen am 19. November 2008
  5. Ian D. Clark, Seite 144, Scars on the Landscape. A Register of Massacre sites in Western Victoria 1803-1859, Aboriginal Studies Press, 1995 ISBN 0855752815
  6. Ian D. Clark, S. 145–167, Scars on the Landscape. A Register of Massacre sites in Western Victoria 1803-1859, Aboriginal Studies Press, 1995 ISBN 0855752815
  7. Ian D. Clark, Seite 149, Scars on the Landscape. A Register of Massacre sites in Western Victoria 1803-1859, Aboriginal Studies Press, 1995 ISBN 0855752815
  8. Ian D. Clark, S. 145–167, Scars on the Landscape. A Register of Massacre sites in Western Victoria 1803-1859, Aboriginal Studies Press, 1995 ISBN 0855752815 Information condensed from descriptive reports from historical sources
  9. Jardwadjali (Memento des Originals vom 14. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/barney.asap.unimelb.edu.au, Victorian Aboriginal Languages Directory, zugegriffen am 19. November 2008
  10. David Sampson, Strangers in a Strange Land. The 1868 Aborigines and other Indigenous Performers in Mid-Victorian Britain, Doctoral Thesis, University of Technology Sydney, August 2000.
  11. Laura Kostanski, S. 6–8‘That Name is OUR history: Divergent Histories of Place’@1@2Vorlage:Toter Link/www.ballarat.edu.au (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , University of Ballarat, SCHOOL OF BUSINESS WORKING PAPER 2006/10, ISSN 1832-6846. Abgerufen am 19. November 2008
  12. Ian D. Clark and Lionel L. Harradine, The restoration of Jardwadjali and Djab Wurrung names for rock art sites and landscape features in and around the Grampians National Park, Melbourne, Vic. : Koorie Tourism Unit, 1990.
  13. About Brambuk National Park and Cultural Centre, Brambuk National Park and Cultural Centre website. Abgerufen am 25. November 2008

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