İnandıktepe

Koordinaten: 40° 22′ 51,8″ N, 33° 32′ 6,7″ O

Karte: Türkei
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İnandıktepe
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Türkei

Der İnandıktepe ist ein archäologischer Fundort in der türkischen Provinz Çankırı, etwa 80 km nordöstlich von Ankara. 1965 kamen bei Bauarbeiten Scherben einer hethitischen Reliefvase zum Vorschein, woraufhin der Ort archäologisch untersucht wurde.

Insgesamt wurden dabei fünf Bauphasen identifiziert, die überwiegend auf eine hethitische Besiedlung zurückzuführen sind. Dabei wurde ein Baukomplex von rund 2.000 m² freigelegt, der sich über den gesamten Rücken des Hügels erstreckte, jedoch nur zum Teil erhalten war. Zerstört wurde dieser Komplex durch einen großen Brand. Die Ausgräber vermuteten, dass dieser Komplex insbesondere wegen seines Inventars als Tempel zu identifizieren sei,[1] was jedoch nicht unwidersprochen blieb. Als alternative Deutung wurde die eines Landsitzes vorgeschlagen.[2]

Neben 49 vollständigen Gefäßen wurden am İnandıktepe auch kleinere Gefäße, Kannen, ein so genannter Fruchtständer sowie Stierterrakotten, ein Tempelmodell und eine Wanne gefunden. Hinzu kommt eine akkadische Tontafel, welche die Datierung des Fundortes ermöglicht. Es handelt sich dabei um ein keilschriftrechtliches Dokument, das die Schenkung von Land des Beamten Tuttulla an seinen Neffen beurkundet. Sie ist mit dem so genannten anonymen Tabarna-Siegel versehen, welches ab Großkönig Alluwamna außer Gebrauch kam. Entsprechende Vergleichsfunde von Hattuša stammen aus der Zeit Telipinus, so dass auch hier eine Datierung nach mittlerer Chronologie in das ausgehende 16. Jahrhundert angenommen wird.[3]

Literatur

  • Özgüç, İnandıktepe. Eski Hitit Caginda Önemli Bir Kult Merkezi, Ankara 1988
  • Balkan, Inandık'ta 1966 yılında bulunan eski hitit çağına ait bir bağış belgesi, Ankara 1973.
  • Mielke, İnandıktepe und Sarissa, in: Mielke, Schoop, Seeher, Strukturierung und Datierung in der hethitischen Archäologie, Istanbul 2006, S. 251–276.

Weblinks

Commons: Inandiktepe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Özgüç 1988, 76.
  2. Mielke 2006, 255.
  3. Mielke 2006, 263.

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