Großsteingrab Schönebeck-Salzelmen

Großsteingrab Schönebeck-Salzelmen
Großsteingrab Schönebeck-Salzelmen (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 52° 0′ 1,3″ N, 11° 40′ 37,2″ OKoordinaten: 52° 0′ 1,3″ N, 11° 40′ 37,2″ O
Ort Schönebeck (Elbe), Sachsen-Anhalt, Deutschland
Entstehung 3100 bis 2650 v. Chr.

Das Großsteingrab Schönebeck-Salzelmen war eine megalithische jungsteinzeitliche Grabanlage in Bad Salzelmen, einem Ortsteil von Schönebeck (Elbe) im Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt. Es wurde vermutlich von Angehörigen der spätneolithischen Bernburger Kultur errichtet und 1835 oder 1836 zerstört. Ein Flurname deutet auf ein weiteres zerstörtes Grab hin.

Lage

Das Grab befand sich westlich von Schönebeck und nordwestlich von Bad Salzelmen auf dem Spitzen Berg, einer Erhebung südwestlich des Hummelbergs. Für diese Stelle ist der Flurname „Steinfeld“ belegt. An einer anderen Stelle deutet der Flurname „am Teufelsküchenberg“ auf ein weiteres mögliches Großsteingrab bei Bad Salzelmen hin.

Beschreibung

Zu dieser Grabanlage liegt nur eine vage Beschreibung durch Pastor F. Winter vor. Demnach bestand sie aus großen Granit-Findlingen und war von beachtlicher Größe. In der Anlage wurden mehrere Keramikgefäße („Urnen“) gefunden, die zunächst ins Rathaus von Groß Salze verbracht wurden. Von diesen Gefäßen ist heute nur noch eines erhalten. Hierbei handelt es sich um eine bauchige Tasse der Bernburger Kultur, die heute im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg aufbewahrt wird.

Das Großsteingrab nahm möglicherweise Bezug auf eine ältere Bestattung der Bandkeramischen Kultur. H. Burschkow erwähnt zwei Gefäße dieser Kultur, die angeblich in einem „Steingrab“ auf dem Spitzen Berg gefunden wurden. Die genaue Beziehung zwischen diesen Funden und dem Großsteingrab muss aber wegen der schlechten Forschungslage und der Zerstörung der Anlage unklar bleiben.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die Grab- und Bestattungssitten der Walternienburger und der Bernburger Kultur. Wissenschaftliche Beiträge 1984/30 (L19) der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg ISSN 0440-1298, S. 95.
  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 59.
  • H. Butschkow: Die bandkeramischen Stilarten Mitteldeutschlands. In: Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 23, 1935, S. 70.
  • Ulrich Fischer: Die Gräber der Steinzeit im Saalegebiet. Studien über neolithische und frühbronzezeitliche Grab- und Bestattungsformen in Sachsen-Thüringen (= Vorgeschichtliche Forschungen. Band 15). De Gruyter, Berlin 1956, S. 87, 96, 100, 272.
  • Nils Niklasson: Studien über die Walternienburg-Bernburger Kultur 1 (= Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 13). Halle (Saale) 1925, S. 17 (Online).
  • F. Winter: Alterthümer aus heidnischer Zeit. In: Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. Band 9 1874, S. 89 (Online).

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