Großsteingrab Sagel

Das Großsteingrab Sagel war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei dem heute wüst gefallenen Ort Sagel südlich von Rothenmoor, einem Ortsteil von Dahmen im Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern).

Lage

Der genaue Standort des Grabes ist nicht überliefert. Er wird nur allgemein mit „auf einer der Höhen der Feldmark Sagel“ angegeben. Nur wenige hundert Meter entfernt befand sich nordöstlich bei Rothenmoor mit dem Großsteingrab Rothenmoor ein weiteres Großsteingrab. Das nächste erhaltene Grab ist das etwa 2–3 km nordöstlich gelegene Großsteingrab Basedow 2.

Beschreibung

Das Großsteingrab wurde um 1843 von Albrecht von Maltzahn untersucht mit der Absicht, es zu restaurieren. Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt wurde es später jedoch restlos abgetragen. Die Grabkammer bestand noch aus fünf Wandsteinen, die etwa 3 Fuß (knapp 1 m) aus der Erde ragten. Sie ist somit als erweiterter Dolmen anzusprechen. Einige Wandsteine waren verschoben, der Deckstein war abgerutscht. Über Ausrichtung und Maße der Kammer liegen keine näheren Informationen vor.

Bei einer Untersuchung fand von Maltzahn die Reste von mindestens zwei Kinderbestattungen. Das Sterbealter konnte für das eine Kind auf etwa 5 Jahre, für das andere auf etwa 10 Jahre bestimmt werden. Einige Knochen scheinen zu einem dritten, noch jüngeren Kind gehört zu haben. Grabbeigaben konnte von Maltzahn nicht ausmachen.

Literatur

  • Steinkiste von Sagel In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 8, 1843, S. 90 (Online).
  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 37.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 108 (Online).
  • Robert Beltz: Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Vollständiges Verzeichnis der im Grossherzoglichen Museum zu Schwerin bewahrten Funde. Textband. Reimer, Berlin 1910, S. 114 (Online).
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 5. Schwerin 1902, S. 226 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 138.

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