Großsteingrab Radepohl

Großsteingrab Radepohl
Großsteingrab Radepohl (Mecklenburg-Vorpommern)
Koordinaten 53° 34′ 51,7″ N, 11° 44′ 53,3″ OKoordinaten: 53° 34′ 51,7″ N, 11° 44′ 53,3″ O
Ort Crivitz, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 404

Das Großsteingrab Radepohl ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Radepohl, einem Ortsteil von Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Es trägt die Sprockhoff-Nummer 404.

Lage

Das Grab befindet sich etwa mittig zwischen den Orten Radepohl, Wessin und Bülow in einer Biegung des Teufelsbachs, etwa 200 m von diesem entfernt auf einer Geestzunge.

Beschreibung

Die Anlage besitzt ein leicht trapezförmiges, nordost-südwestlich orientiertes Hünenbett mit einer Länge von 36 m und einer Breite von 7 m im Südwesten bzw. 6,3 m im Nordosten. Die Umfassung ist auf allen vier Seiten noch gut erhalten. Um 1900 waren 52 Steine vorhanden. Viele sind nach außen umgefallen, einige stehen noch in situ und nur wenige wurden entfernt. Im südwestlichen Bereich des Bettes befindet sich eine parallel zu diesem ausgerichtete Grabkammer. Diese ist sehr schlecht erhalten und nach Ewald Schuldt als Ganggrab anzusprechen. Es stehen noch zwei Wandsteine der südöstlichen Langseite in situ. Ein Wandstein der nordwestlichen Langseite ist verschoben und ein Deckstein ins Innere der Kammer gestürzt. Eine Mulde zeigt die ursprünglichen Ausmaße der Kammer an. Sie bestand wohl aus vier Jochen und hatte eine Länge von 5 m sowie eine Breite von 1,7 m.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 22.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 96 (Online).
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 3. Schwerin 1899 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 130.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 35.

Weblinks

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