Thelxinoe (Muse)

Thelxinoë ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist eine Muse der griechischen Mythologie.

Ihr Name taucht in drei verschiedenen Musenkatalogen auf. Das älteste Zeugnis geht auf Aratos von Soloi, einen im 3. Jahrhundert v. Chr. wirkenden Autor, zurück und ist als Fragment nur bei Johannes Tzetzes in den Scholien zu den Werken und Tagen Hesiods überliefert.[1] Für Aratos war sie mit ihren Schwestern – den Musen Aoide, Arche und Melete – eine Tochter des olympischen Zeus und der Plusia.

Die gleiche Musengruppierung nennt auch Cicero, der sie als älteste Musen (Musae primae) bezeichnet.[2] Für Cicero sind diese vier Musen Töchter des zweiten Zeus, der seinen Erläuterungen in dem Zusammenhang folgend ein Sohn des Uranos war. Eine Mutter nennt Cicero nicht. Da Uranos als Vater der Titanen gilt, werden diese vier auch als die „titanischen Musen“ bezeichnet.

Tzetzes erwähnt Thelxinoë ein weiteres Mal in einem Musenkatalog, der nach einigen seiner Gewährsleute zu den ältesten Aufzählungen unter Berücksichtigung der Neunzahl gehörte. Zu dieser Gruppe gehörten außer Thelxinoë noch Kallichore, Helike, Eunike, Terpsichore, Euterpe, Eukelade, Dia, Enope.[3]

Von diesen werden Eukelade und Enope allein in diesen Scholien genannt. Terpsichore und Euterpe gehören zu den heute bekannten Musen nach Hesiod; Thelxinoë zählt in manchen Quellen zu den „titanischen Musen“; die verbleibenden Namen kennt man als Nymphen und Heroinen. So trägt den Namen Kallichore auch eine Bassaride, Euneike ist der Name einer Nereide und einer Quellnymphe, Helike und Dia[4] sind mehrfach als Nymphen und Heroinen belegt.[5]

Nach Thelxinoë wurde im Jahr 2005 der 2004 entdeckte Jupitermond Thelxinoe benannt.

Literatur

  • Otto Höfer: Thelxinoe 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 569 (Digitalisat).
  • Gustav Türk: Thelxinoe 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,2, Stuttgart 1934, Sp. 1622.

Anmerkungen

  1. Tzetzes, Scholia in Hesiodum, Opera et dies 1 (= Thomas Gaisford: Poëtae Graeci minores. Kühn, Leipzig 1823, S. 25,16–18; Digitalisat); zur Stelle siehe Marta Cardin, Olga Tribulato: Enumerating the Muses: Tzetzes in Hes. Op. 1 and the Parody of Catalogic Poetry in Epicharmus. In: Marco Ercoles, Lara Pagani, Filippomaria Pontani, Giuseppe Ucciardello (Hrsg.): Approaches to Greek Poetry: Homer, Hesiod, Pindar, and Aeschylus in Ancient Exegesis (= Trends in Classics. Supplementary Volumes 73). De Gruyter, Berlin/Boston 2019, S. 161–192, hier S. 169–170.
  2. Cicero, De natura deorum 3,21,54.
  3. Tzetzes, Scholia in Hesiodum, Opera et dies 1 (= Gaisford 27,8–11): {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) („Andere sagen jedoch, dass es zunächst die folgenden neun Musen gab: Kallichore, Helike, Eunike, Thelxinoe, Terpsichore, Euterpe, Eukelade, Dia, Enope.“).
  4. Siehe die Einträge bei Jakob Escher-Bürkli: Dia 11–17. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 299 f.
  5. Marta Cardin, Olga Tribulato: Enumerating the Muses: Tzetzes in Hes. Op. 1 and the Parody of Catalogic Poetry in Epicharmus. In: Marco Ercoles, Lara Pagani, Filippomaria Pontani, Giuseppe Ucciardello: Approaches to Greek Poetry: Homer, Hesiod, Pindar, and Aeschylus in Ancient Exegesis (= Trends in Classics. Supplementary Volumes 73). De Gruyter, Berlin/Boston 2019, S. 161–192, hier S. 171 mit Anm. 28.

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