Teufelsstein (Piltitz)

Teufelsstein Gützer Teufelsstein
Der Piltitzer Teufelsstein

Der Piltitzer Teufelsstein

Teufelsstein (Piltitz) (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 31′ 59,2″ N, 12° 8′ 36,4″ OKoordinaten: 51° 31′ 59,2″ N, 12° 8′ 36,4″ O
Ort Landsberg, OT Gütz, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Der Piltitzer Teufelsstein (auch Gützer Teufelsstein) ist ein Menhir in dem ehemaligen Dorf Piltitz, das heute Teil von Gütz, einem Ortsteil von Landsberg (Saalekreis) in Sachsen-Anhalt ist.

Lage und Beschreibung

Der Teufelsstein liegt am westlichen Ortsrand von Landsberg, direkt am Rand der Otto-Quandt-Straße in einer Hecke. 1845 soll ganz in seiner Nähe ein Großsteingrab abgetragen worden sein. Auch der Stein selbst wäre 1900 fast zerstört worden. 1922 wurde er wieder aufgestellt. Eine damals neben ihm errichtete Inschriftensäule wurde in den 1950er Jahren wieder entfernt.

Der Menhir besteht aus grobkristallinem Porphyr. Er hat eine Höhe von 107 cm, eine Breite von 110 cm und eine Tiefe von 70 cm. Seine Masse beträgt 2,5 Tonnen. Er ist von rundlicher Form und besitzt einen Auswuchs auf der Rückseite. Durch neuere Straßenbauarbeiten steckt der Stein heute deutlich tiefer in der Erde als in seinem ursprünglichen Zustand.[1]

Der Teufelsstein in regionalen Sagen

Durch den Wurf des Piltitzer Steins wollte laut einer Sage der Teufel die Landsberger Doppelkapelle zerstören.

Der Stein in Piltitz ist einer von mehreren Steinen rund um den Petersberg – darunter auch der Franzosenstein von Seeben und der Teufelsstein von Sennewitz – um die sich eine gemeinsame Sage dreht. Demnach habe der Teufel die Steine vom Berg aus nach verschiedenen Kirchen geworfen, diese aber verfehlt. In Landsberg soll er es auf die Doppelkapelle der Burg Landsberg abgesehen und einem jungen Augustiner-Mönch zugerufen haben: „Noch bevor du drei Vaterunser gesprochen hast, werde ich mit diesem Stein das Kirchlein zerschmettern!“ Dem Mönch aber gelang es, die drei Vaterunser rechtzeitig aufzusagen und der Stein fiel kurz vor Landsberg zu Boden.

Eine weitere Sage berichtet von einem schwarzen Hund. Er besitzt feurige Augen und wacht in dunklen Nächten am Teufelsstein. Vorbeikommende Menschen soll er still bis zu ihrem Haus begleiten.[1]

Literatur

  • Bernhard Brühl: Der Piltitzer Teufelsstein. In: Kalender für Ortsgeschichte und Heimatkunde von Halle, Saalkreis und Umgebung. 1925, S. 28–32.
  • Bernhard Brühl: Zwei Sagen vom Piltitzer Teufelsstein. In: Heimatkalender für die Muldekreise Bitterfeld und Delitsch. Band 7, 1931, S. 43.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 431, 454.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 182.
  • A. Messerschmidt, M. Messerschmidt: Heimatgeschichte(n). Landsberg 2002.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957.
  • Siegmar Schultze: Die Geschichte des Saalkreises von den ältesten Zeiten ab. Halle 1912.
  • Siegmar von Schultze-Galléra: Schön Ännchen von Gottau. Halle 1914.
  • Siegmar von Schultze-Galléra: Wanderungen durch den Saalkreis. Band 3. Halle 1920.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Aufl., Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 84–86.
  • Bodo Wemhöner, Ralf Schwarz: Routen der Archäologie. Halle und der Saalkreis. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-910010-97-X, S. 25–27.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 454.

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