Sardanapal

Johann Theodor de Bry: Sardanapal im Bade

Sardanapal(os) war nach Ktesias von Knidos der letzte König des assyrischen Reiches.

Historische Einordnung

Er wird mit den historischen Personen Assurbanipal oder Šamaš-šuma-ukin, dem König von Babylon, der in den brennenden Ruinen seines Palastes Selbstmord beging, gleichgesetzt.[1]

Sardanapal begründete angeblich Anchiale, eine Stadt in Kilikien. Alexander der Große sah hier angeblich ein Standbild des Königs, zusammen mit einer Inschrift, die besagte: „Anchiale und Tarsos hat Sardanapal an einem Tag begründet; Du aber, Fremdling, iss, trinke, liebe; was sonst der Mensch hat, ist der Rede nicht wert.“

Nachwirkung

  • Aristoteles erwähnt Sardanapal, als er über die wichtigsten Lebensformen schreibt, im Zusammenhang der Lebensweise der Mehrheit:

„Die Menge erweist sich als ganz sklavisch, indem sie die Lebensweise des Viehs vorzieht; sie hat dafür allerdings insofern eine gewisse Rechtfertigung, als auch viele Mächtige die Neigungen des Sardanapal teilen.“

Nikomachische Ethik I, 3 [2]
  • Aus der Feder des deutschen Komponisten Christian Ludwig Boxberg stammt die 1698 uraufgeführte Oper Sardanapalus.

Siehe auch

  • Der Tod des Sardanapal

Literatur

  • Johann Gustav Droysen: Geschichte des Hellenismus. Band 1. Tübingen 1953, S. 162.

Einzelnachweise

  1. so bei Ovid, Ibis 309f.
  2. Aristoteles: Nikomachische Ethik übersetzt von Dorothea Frede. Berlin; Boston: de Gruyter, 2020. ISBN 978-3-11-055948-4, S. 6.

fr:Sardanapale (Byron)

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