Portara von Naxos

Das Tempeltor von Naxos

Die Portara von Naxos oder auch Tempeltor von Naxos genannte Fragment des Apollon-Tempels auf Naxos, einer Insel der Kykladen, gilt als das Wahrzeichen von Naxos. Das Tor befindet sich auf einer Halbinsel vor der Stadt Naxos.

Auf der dem Hafen vorgelagerten einstigen Insel Palátia steht das Portara aus Naxos-Marmor. Es ist 5,95 Meter hoch und 3,65 Meter breit und das einzige erhaltene Bauteil des Tempels. Das Tempeltor besteht aus einer Türleibung und einem Türsturz aus jeweils einem Werkstück des Insel-Marmors aus den Steinbrüchen von Flerio. Jede einzelne der beiden Leibungen hat ein Gewicht von etwa 20 Tonnen.[1] Der Türsturz wiegt etwas weniger. Diese Werkstücke wurden aus den etwa zehn Kilometer entfernten Steinbrüchen von Flerio transportiert.

Warum die Eingangsstufe des Tors geteilt ist, ist nicht bekannt. Im Verlauf der Geschichte wurde der unfertige Tempel als Steinbruch für andere Bauten benutzt. Lediglich das schwere Tor wurde nicht abgebaut, möglicherweise aufgrund der hohen Gewichte. Im Steinbruch von Flerio liegt ein 7,49 Meter langer und 25 Tonnen schwerer Türsturz als unfertiger Bossestein, der für das Tor vorbereitet war, das ursprünglich breiter geplant war. Dieses unfertige Werkstück blieb offensichtlich beim Transport liegen, denn es zeichnet sich keine Abbaustelle im Steinbruch in der Nähe ab.[1]

Im 6. Jahrhundert v. Chr. sollte der etwa 57,5 × 26,5 m große Tempel für Apollon errichtet werden, der allerdings nie fertiggestellt wurde. Erhalten sind heute lediglich das Tempeltor und die untersten Fundamente. Durch jüngste Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass in der Bauphase eine Umplanung erfolgte und der Baubeginn etwa 550–540 v. Chr. erfolgte. In einer darauf folgenden Planung, die um 530 v. Chr. erfolgte, wurde der Bau planerisch um 180 Grad gedreht.[2]

Das Tempeltor ist über einen Damm erreichbar, der bei Wind vom Wasser überspült werden kann. Das Tor ist eine Touristenattraktion, die häufig gegen Abend aufgesucht wird, denn dabei hebt sich das glitzernde Marmortor vom blauen Himmel oder gegen die untergehenden Sonne deutlich ab.

Literatur

  • Gottfried Gruben: Naxos und Delos. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 1998, ISBN 3-11-015369-6, S. 262 ff.

Weblinks

Commons: Portara von Naxos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gruben: Naxos und Delos. S. 262 (siehe Literatur).
  2. Architectura, Hft. 1/2009, S. 1–12

Koordinaten: 37° 6′ 37,1″ N, 25° 22′ 20,1″ O

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