Penthesilea

Penthesilea stirbt durch das Schwert des Achilles (griechische Keramik des sogenannten Penthesilea-Malers um 460 v. Chr.)
Penthesilea und Achilles (Relief des Aphrodite-Tempels in Aphrodisias, Südwest-Türkei)

Penthesilea oder Penthesileia ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie die Tochter der Amazonenkönigin Otrere und des olympischen Kriegsgottes Ares. Im Sagenkreis des Trojanischen Krieges ist sie selber die Königin der Amazonen. Erwähnt wird Penthesilea in der Aithiopis, einem Arktinos von Milet um 750 v. Chr. zugeschriebenen Epos, und um 20 v. Chr. kurz in der Aeneis von Vergil.[1]

Achilles-Mythos

Nachdem Achilles den Helden Hektor, Sohn des Königs von Troja Priamos, getötet hat, kommt Penthesilea den vom griechischen Heer schwer bedrängten Trojanern mit ihren Kriegerinnen zu Hilfe. Zunächst bringen die Amazonen das Griechenheer stark in Bedrängnis. Als Achilles eingreift, wendet sich jedoch das Blatt. Schließlich wird Penthesilea von Achilles erschlagen. Als dieser der sterbenden Penthesilea den Helm vom Haupt löst, verliebt er sich in sie und bedauert seine Tat. Einige Gefährten verspotten ihn deswegen, woraufhin er einen von ihnen, Thersites, erschlägt. In unterschiedlichen Versionen des Mythos wird Penthesileas Leiche an die Trojaner zur Bestattung übergeben, von Diomedes in einen Fluss geworfen oder von den Trojanern geborgen.[2]

Auch werden die Namen der zwölf Gefährtinnen Penthesileas während des Trojanischen Krieges genannt: Clonie, Polemusa, Derinoe, Evandre, Antandre, Bremusa, Hippothoe, Harmothoe, Alcibie, Derimacheia, Antibrote und Thermodosa.

Andere Sagen

Der antike griechische Dichter Quintus von Smyrna gab im 3. Jahrhundert folgende Erklärung dafür, warum Penthesilea den Trojanern zu Hilfe kam: Penthesilea hatte ihre Schwester Hippolyte bei einer Hirschjagd versehentlich mit einem Speer getötet. Dieser Jagdunfall brachte ihr solchen Kummer ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), dass sie nur noch sterben wollte. Dies konnte jedoch bei einer Kriegerin und Amazone nur auf dem Feld der Ehre in der Schlacht geschehen.

Rezeption

Das Motiv der Amazonenkönigin diente Heinrich von Kleist 1808 als Vorlage für sein gleichnamiges Drama Penthesilea, in dem allerdings Achilles von Penthesilea erschlagen wird. Als diese erkennt, dass sie und ihre Hundemeute das Objekt ihrer Begierde zerfleischt haben, stirbt sie durch „ein vernichtendes Gefühl“ selbst.

Das Kleistsche Drama wurde vom Schweizer Komponisten Othmar Schoeck als einaktige Oper Penthesilea vertont, wenn auch stark gekürzt, wobei sich die Handlung vor allem auf die Auseinandersetzung zwischen Penthesilea und Achilles konzentriert, als Kampf zwischen beiden Geschlechtern. Kleists Drama bildete auch die literarische Vorlage zu der um 1885 entstandenen Sinfonischen Dichtung Penthesilea des österreichisch-slowenischen Komponisten Hugo Wolf.

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Greiner: Penthesileia. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 557–562.
  • Claudia Jünke: Penthesilea. In: Lutz Walther (Hrsg.): Antike Mythen und ihre Rezeption. Reclam, Leipzig 2003, ISBN 3-379-20051-4, S. 194–201.

Weblinks

Commons: Penthesilea – Sammlung von Bildern
  • Aaron J. Atsma: Penthesileia. In: Theoi Greek Mythology. 2017, abgerufen am 12. November 2017 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), übersetzte Originalquellen).
  • Eintrag: Penthesilea. In: Mortal Women of the Trojan War – The Women of the Trojan War in Latin Literature. Stanford University, 2000, archiviert vom Original am 18. Oktober 2013; abgerufen am 24. Januar 2014 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), übersetzte Quellen).
  • Eintrag: Penthesileia. In: Greek Myth Index. 2007, abgerufen am 23. Juni 2017 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Einzelnachweise

  1. Vergil, Aeneis 1,490–493 (Übersetzung von Edith und Gerhard Binder): „Den Zug der Amazonen […] führt die rasende Penthesilea, lodert inmitten Tausender; […] eine Kriegerin, und es wagt die Jungfrau, sich mit Männern im Kampf zu messen.“
  2. Nacherzählungen des Mythos:
    • Gustav Schwab: Penthesilea im Projekt Gutenberg-DE(Archivversion) Auszug aus Sagen des klassischen Altertums. Insel, Frankfurt am Main 1982 (Original: 1838), ISBN 3-458-31827-5.
    • Heinrich Wilhelm Stoll: Die Sagen des classischen Alterthums. Erzählungen aus der alten Welt. 2. Auflage, Band 2, Teubner, Leipzig 1868, S. 173–179: Die Ereignisse des trojanischen Krieges nach der Ilias: 1. Penthesileia (online bei archive.org).

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