Nekropole von Boixe

Sogenannter Opferstein (Pierre à sacrifice)

Die Nekropole von Boixe, (auch als Dolmen und Tumulus von Boixe) bekannt, ist eine Nekropole der Jungsteinzeit an der Combe-du-Rut, im Herzen des Waldes von Boixe. Der Wald liegt nördlich der Stadt Angoulême im französischen Département Charente. Die Nekropole und der sogenannte Opferstein (Pierre à sacrifice) sind als Monuments historiques anerkannt.[1][2]

Lage

Die beiden besser erhaltenen bzw. restaurierten aus einer Reihe von einst 15 im 19. Jahrhundert ausgegangenen Anlagen befinden sich etwa 200 m voneinander entfernt auf dem Gebiet der Gemeinden Vervant (der Tumulus) und Cellettes (der „Opferstein“). Sie stammen wahrscheinlich aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.

Pierre à sacrifice (Pierre du sacrifice)

Der augenscheinlich auf allen Seiten bearbeitete Pierre à sacrifice ist der sichtbare Teil eines Dolmens (45° 50′ 40″ N, 0° 8′ 57″ O) und besteht nur aus einer Platte mit der Gravur eines Krummstabes. Der Dolmen mit einer quadratischen Grabkammer von etwa 3,3 m Seitenlänge ist zerstört, der Stein mit der Skulptur wurde auf einem Bauernhof in Vervant als Rand eines Brunnens verbaut.[3]

Tumulus

Die größeren Steine des Tumulus (45° 50′ 34″ N, 0° 8′ 56″ O) waren intakt, aber die Außenwand, die Decke und der Gang sind mit Kalksteinplatten ergänzt worden. Die Anlage besteht aus der Hauptkammer und einer kleinen Seitenkammer.[4] Der Gang verläuft schräg zur Kammer. Die Anlage enthält alte Ritzungen auf einer Innenwand; die Darstellung einer Axt und die Kalotte am Eingang zur Nebenkammer sind dagegen neu.

Andere Cairns in Frankreich

Tumuli von Vierville (Manche); Tumulus von Colombiers-sur-Seulles; La Hogue (Fontenay-le-Marmion); Condé-sur Ifs und Ernes (alle Calvados); Habloville (Orne); Cairn von Barnenez, Île Guennoc, Île Carn und Ty-Floc'h (alle Finistere); Min Goh Ru, Gavrinis; Dolmen du Kernourz und Le Petit Mont (alle Morbihan); Tumulus von Dissignac (Loire-Atlantique); Ciste des Cous und Cheffot (beide Vendee); Tumuli von Champ Châlon (Charente-Maritime); Nekropole von Bougon und Tumulus du Montioux (beide Deux Sèvres); Nekropole von Chenon (Charente).

Literatur

  • Jean-Pierre Mohen: Le Site Megalithic de Bougon (Deux-Sévres) les Aspects Symbolique er Sacrés de la Nekropole. In: Probleme der Megalithgräberforschung. Vorträge zum 100. Geburtstag von Vera Leisner. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-011966-8, (Madrider Forschungen 16), S. 79.

Weblinks

Commons: Dolmen de la Boixe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Necropole de la Boixe, Vervant in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Dolmen de la Boixe, Cellettes in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Liste der neolithischen und frühbronzezeitlichen Skulpturen und Gravuren mit anthropomorpher Darstellung oder von anthropomorpher Form (Menhirstatuten, Stelestatuen, Menhire) und von neolithischen bis frühbronzezeitlichen Gravuren auf Platten von megalithischen Anlagen im französischen Departement Charente (16), Nouvelle-Aquitaine (PDF) Schweizerische Stein-Denkmäler. Abgerufen am 13. September 2019.
  4. Gabriel de Mortillet: Les monuments mégalithiques classés de la Charente et de la Charente-Inférieure, in: Bulletins et Mémoires de la Société d'Anthropologie de Paris Année 7 (1896), Seiten 119–130. Volltext über DOI

Die News der letzten Tage