Muwatalli (Kummuh)

Statue aus Arslantepe, die möglicherweise Mutallu darstellt

Muwatalli (assyrisch Mutallu) war ein neo-hethitischer König von Kummuh, der von min. 712–708 v. Chr. regierte.[1]

Muwatalli ist nur aus assyrischen Quellen bekannt. Vielleicht war er der direkte Nachfolger des vorherigen Königs von Kummuh, Kuštašpi (min. 750–732 v. Chr.[1]), doch ist näheres dazu nicht bekannt. Es ist denkbar, wenn auch nicht sicher belegt, dass er der letzte Nachkomme der hethitischen Großkönige war. Jedenfalls trugen sowohl er selbst[2] als auch seine Vorgänger Hattusili I. (assyrisch Qatazilu; 866–857 v. Chr.), Suppiluliuma (assyrisch Ušpilulume; 805–773 v. Chr.) und Hattusili II. (mittleres 8. Jahrhundert v. Chr.)[3] die Namen hethitischer Großkönige.[2]

Muwatalli war ein treuer Vasall der Assyrer, vielleicht noch von Kuštašpis Unterwerfung durch die Assyrer her. Er wurde vom assyrischen König Sargon II. für seine Treue sogar mit der Stadt Melid des gleichnamigen neo-hethitischen Staates belohnt, nachdem Melid von den Assyrern zerschlagen worden war.[2] Im Jahr 709/08 v. Chr. fiel Muwatalli jedoch von den Assyrern ab. Sargon II. beschuldigte ihn, mit Argišti II. von Urartu zu konspirieren. Die Assyrer fielen daraufhin in Kummuh ein, plünderten das Land und seine Hauptstadt und deportierten große Teile seiner Bevölkerung sowie die königliche Familie nach Babylonien. Muwatalli selbst gelang die Flucht. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Vielleicht fand er in Urartu Zuflucht. Kummuh jedenfalls wurde als Provinz dem assyrischen Reich einverleibt und mit Siedlern vom Chaldäerstamm Bit-Jakin neu besiedelt.[4]

Muwatalli ist nach Benno Landsberger möglicherweise der Abgebildete der Statue von Arslantepe, einer der Skulpturen von Malatya.[5]

Literatur

  • Trevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms: A Political and Military History. Oxford University Press: Oxford, New York 2012. ISBN 978-0-19-921872-1
  • Christian Marek, Peter Frei: Geschichte Kleinasiens in der Antike. Verlag C.H.Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59853-1

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christian Marek, Peter Frei: Geschichte Kleinasiens in der Antike. München 2010, S. 803.
  2. 2,0 2,1 2,2 Trevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms: A Political and Military History. Oxford, New York 2012, S. 114.
  3. Trevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms: A Political and Military History. Oxford, New York 2012, S. 111 ff.
  4. Trevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms: A Political and Military History. Oxford, New York 2012, S. 286 f.
  5. Winfried Orthmann: Untersuchungen zur späthethitischen Kunst. (=Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde Bd. 8) Habelt, Bonn 1971 ISBN 978-3774911222 S. 211.

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