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Das Museum für Völkerkunde in Hamburg wurde 1879 gegründet und zählt heute zu den größten Völkerkundemuseen in Europa. Die rund 350.000 Ausstellungsobjekte werden jedes Jahr von etwa 180.000 Besuchern besichtigt. Es liegt im Stadtteil Rotherbaum im Bezirk Eimsbüttel.
Geschichte
Die Ursprünge des Museums für Völkerkunde Hamburg lagen 1842[1] in einer kleinen ethnographischen Sammlung der Stadtbibliothek. Diese Sammlung wurde später durch den Naturhistorischen Verein betreut, der 1867 auch den Museumsführer „Die Ethnographische oder Sammlung für Völkerkunde im Anschluss an das Naturhistorische Museum in Hamburg“ veröffentlichte. Die Verwaltung der Sammlung wurde Adolph Oberdörfer und Ferdinand Worlée anvertraut. Diese Sammlung bestand 1868/69 bereits aus 645 Objekten. 1871 folgte die Umbenennung in „Culturhistorisches Museum“ sowie der Umzug in das Johanneum gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum. Am 29. April 1879 folgte die Gründung des „Museums für Völkerkunde“. Vorerst leitete der Kaufmann Carl W. Lüders das Museum in der Position eines Vorstehers bis 1896. Am 1. Oktober 1904 übernahm Georg Thilenius als Hauptamtlicher Direktor die Verwaltung des „Museums für Völkerkunde und Vorgeschichte“, bis dahin leitete Direktorialassistent Karl Hagen die Geschäfte.
Georg Thilenius setzte sich stark für den Bau eines eigenen Museums ein, das seinen Standort am Rothenbaum bekommen sollte. Der 1908 begonnene Bau des neuen Museumsgebäudes wurde 1912 abgeschlossen, ein weiterer Anbau wurde 1929 fertiggestellt, in ihm wurden Arbeitsräume für die Mitarbeiter eingerichtet. Schon in den ersten Plänen war eine Erweiterung des 1912 fertiggestellten Gebäudes um mehr als das Doppelte vorgesehen. Die zweite Gebäudehälfte wurde, bedingt durch den Zweiten Weltkrieg, aber nie fertiggestellt. Das Museum hatte die Aufgaben der Bodendenkmalpflege und Sammlung archäologischer Funde aus Hamburg inne, die 1957 an das Museum für Hamburgische Geschichte abgegeben wurde.[2]
Die staatlichen Zuwendungen, die 1992 ihr Maximum erreicht hatten, wurden in den neunziger Jahren drastisch reduziert, so dass sich das Museum um Eigeneinnahmen bemühen musste. 1999 folgte die Umwandlung in eine Stiftung Öffentlichen Rechts.
Figuren am Gebäude
Dauerausstellungen
Das Museum versteht sich selbst als Symbol für die Weltoffenheit Hamburgs und hat sich Motto „Ein Dach für alle Kulturen“ gegeben, nach dem auch eine Dauerausstellung benannt ist. In der Ausstellung 'Ein Dach für alle Kulturen' werden seit dem 12. Mai 2002 oft gestellte Fragen der Besucher beantwortet. Zudem verbindet die Ausstellung alle anderen Dauerausstellungen, die geographisch getrennt sind, inhaltlich miteinander. In der Afrika-Ausstellung können die Besucher seit dem 9. April 2003 etwa 30.000 Objekte besichtigen.
Markt der Völker
Das Museum für Völkerkunde Hamburg veranstaltet in seinen Räumlichkeiten regelmäßig einen Markt der Völker. Kunsthandwerker aus verschiedenen Völkern bieten dort ihre Waren an und lassen sich bei der Herstellung ihrer Produkte über die Schulter schauen. Es werden Vorträge angeboten, und es besteht auch die Möglichkeit, landestypische Gerichte aus verschiedenen Ländern kennenzulernen.
Sammlungen
Folgende Sammlungen werden durch das Museum betreut:
- Afrika (30.000 Objekte)
- Vorderer und mittlerer Orient / Nordafrika
- Asien
- Japan (5.000 Objekte)
- Ozeanien
- Amerika
- Europa
Direktoren
1904–1935 | Georg Thilenius |
1935–1962 | Franz Termer |
1962–1967 | Erhard Schlesier |
1967–1971 | Hans Fischer |
1971–1991 | Jürgen Zwernemann |
seit 1992 | Wulf Köpke |
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte, abgerufen am 30. Dezember 2012
- ↑ Das „Reitergrab“ von Hamburg-Schnelsen. Befund und Deutung – ein Beitrag zur Sachsenforschung. Universität Hamburg, Hamburg 2011, S. Anhang S. 90 (Magisterarbeit).
Weblinks
53.5683333333339.9891666666667Koordinaten: 53° 34′ 6″ N, 9° 59′ 21″ O