Mogetissa

Militärdiplom des Mogetissa

Mogetissa (bl. 1./2. Jahrhundert) war ein keltischstämmiger Reiter, der als Soldat der römischen Armee diente und durch ein erhaltenes Militärdiplom bekannt ist.

Leben

Mogetissa gehörte zum Stamm der Boier und stammte vermutlich aus dem Gebiet um Gorgobina in Gallien,[1] wo Gaius Iulius Caesar Boier ansiedelte.[2] Er war Sohn eines Comatullus und ist mit seiner Frau Verecunda, einer Sequanerin, und der gemeinsamen Tochter Matrulla der erste namentlich bekannte Einwohner des römischen vicus Biriciana, des heutigen Weißenburg in Bayern in Mittelfranken.[3] Mogetissa wird sich nach seiner Armeezeit wohl mit seiner Familie in der Region angesiedelt haben.[4] Nach ihm ist das Hallenbad Mogetissa-Therme in Weißenburg benannt.[5]

Militärdiplom

Bei Bauarbeiten der Bahnstrecke Treuchtlingen–Pleinfeld wurde im Winter 1867 von Bauarbeitern Mogetissas Militärdiplom entdeckt, das zu den bedeutendsten seiner Art gehört. Es ist ein 16 mal 13 Zentimeter großes doppeltes Bronzetäfelchen vom 30. Juni 107 n. Chr., das die ehrenvolle Entlassung des Soldaten aus der in Biriciana stationierten Ala I Hispanorum Auriana bekundet. Damit erhielt Mogetissa das römische Bürgerrecht und das Recht zur Eheschließung,[6] wodurch er seine Beziehung und sein uneheliches Kind legalisierte. Das Militärdiplom befindet sich seit 2017 im Römermuseum Weißenburg.[7]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mogetissa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Wilhelm von Christ: Ueber ein bei Weissenburg gefundenes römisches Militärdiplom. In: Sitzungsberichte der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Teil 1, 1868, S. 409–447 (online).

Einzelnachweise

  1. Fund eines römischen Militärdiploms bei Weißenburg in Mittelfranken. In: Augsburger Allgemeine. Veröffentlicht am 10. Juli 1868. (Digitalisat).
  2. Gaius Iulius Caesar: De bello Gallico 1,28.
  3. von Christ 1868: S. 410
  4. von Christ 1868: S. 433.
  5. Mogetissa-Therme (PDF). Abgerufen am 25. Februar 2017.
  6. CIL XVI, 55. Die Erstpublikation des Textes erfolgte in von Christ 1868: S. 415–418.
  7. Der Weißenburger Schatz ist zurück. Weißenburger Tagblatt. In: Nordbayern.de. Veröffentlicht am 23. Februar 2017. Abgerufen am 25. Februar 2017.

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