- Seiten mit defekten Dateilinks
- Klassischer Archäologe
- Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)
- Hochschullehrer (Universität Frankfurt am Main)
- Hochschullehrer (Albertus-Universität Königsberg)
- Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Vatikanischen Museen
- Österreicher
- Geboren 1890
- Gestorben 1958
- Mann

Guido Kaschnitz von Weinberg (* 28. Juni 1890 in Wien; † 1. September 1958 in Frankfurt am Main) war ein österreichischer Klassischer Archäologe.
Der Sohn von August Kaschnitz von Weinberg, eines Sektionschefs im österreichischen Ministerium für Landesverteidigung, legte 1908 die Reifeprüfung ab und studierte in Wien Klassische Archäologie und Kunstgeschichte. Er wirkte an Ausgrabungen in Dalmatien und an wissenschaftlichen Führungen in Griechenland, Nordafrika und Ägypten mit. 1913 wurde er mit der Arbeit Griechische Vasenmalerei der klassischen Zeit bei Emil Reisch promoviert. 1914 nahm er an Ausgrabungen im Kerameikos teil. Im Ersten Weltkrieg diente er als österreichischer Offizier. Ab 1918 lebte er als Verlagslektor in München, von 1923 bis 1931 in Rom, wo er für das Deutsche Archäologische Institut und die Vatikanischen Museen tätig war.
1932 habilitierte sich Kaschnitz von Weinberg in Freiburg im Breisgau bei Hans Dragendorff mit der Arbeit Die Struktur der griechischen Plastik und trat noch im gleichen Jahr als ordentlicher Professor die Nachfolge von Bernhard Schweitzer an der Universität Königsberg an. 1937 wechselte er an die Universität Marburg, 1940 ging er an die Universität Frankfurt. Von 1953 bis 1956 war er Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Zum 30. August 1955 wurde er in Frankfurt emeritiert.
Sein besonderes Interesse galt der Entwicklung der mittelmeerischen, vor allem der griechischen und römischen Kunst im Altertum. Er war einer der Begründer der Strukturforschung. Seit 1925 war er mit der deutschen Schriftstellerin Marie Luise Kaschnitz verheiratet.
Schriften
- Römische Porträts (= Bibliothek der Kunstgeschichte. Bd. 80). E. A. Seemann, Leipzig 1924.
- Die Grundlagen der antiken Kunst. 2 Bände. Klostermann, Frankfurt am Main 1944–1961;
- Bd. 1: Die mittelmeerischen Grundlagen der antiken Kunst. 1944;
- Bd. 2: Die eurasischen Grundlagen der antiken Kunst. 1961.
- Römische Kunst. Herausgegeben von Helga von Heintze. 4 Bände. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1961–1963;
- Bd. 1: Das Schöpferische in der römischen Kunst (= Rowohlts deutsche Enzyklopädie. Bd. 134, ZDB-ID 985674-2). 1961;
- Bd. 2: Zwischen Republik und Kaiserzeit. = Zwischen Republik und Kaiserreich (= Rowohlts deutsche Enzyklopädie. Bd. 137). 1961;
- Bd. 3: Die Grundlagen der republikanischen Baukunst (= Rowohlts deutsche Enzyklopädie. Bd. 150). 1962;
- Bd. 4: Die Baukunst im Kaiserreich (= Rowohlts deutsche Enzyklopädie. Bd. 165). 1963
- Ausgewählte Schriften. 3 Bände. Mann, Berlin 1965;
- Bd. 1: Kleine Schriften zur Struktur. Herausgegeben von Helga von Heintze. Mit einem Vorwort von Harald Keller und einer Biographie des Verfassers von Marie Luise Kaschnitz;
- Bd. 2: Römische Bildnisse. Herausgegeben von Gerhard Kleiner und Helga von Heintze;
- Bd. 3: Mittelmeerische Kunst. Eine Darstellung ihrer Strukturen. Aus dem Nachlass herausgegeben von Peter H. von Blanckenhagen und Helga von Heintze.
Literatur
- Reinhard Lullies: Guido Kaschnitz von Weinberg 1890–1958. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.) Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 248–249.
- Friedrich Matz: Guido Kaschnitz v. Weinberg †. In: Gnomon. Bd. 31, Heft 2, 1959, S. 190–192.
- Christoph Schwingenstein: Kaschnitz v. Weinberg, Guido. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11. Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 312 f. (Digitalisat).
- Carola Reinsberg: Guido Freiherr von Kaschnitz-Weinberg. In: Marlene Herfort-Koch, Ursula Mandel, Ulrich Schädler (Hrsg.): Begegnungen. Frankfurt und die Antike. Arbeitskreis Frankfurt und die Antike, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-9803946-0-3, S. 359–369.
Weblinks
- Literatur von und über Guido Kaschnitz von Weinberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Hugo Blümner (1875–1877) | Gustav Hirschfeld (1878–1895) | Otto Rossbach (1895–1925) | Bernhard Schweitzer (1925–1932) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1932–1937) | Franz Messerschmidt (1938–1945)
Ludwig von Sybel (1876–1911) | Paul Jacobsthal (1911–1935) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1937–1940) | Friedrich Matz der Jüngere (1941–1958) | Heinrich Drerup (1959–1973) | Adolf Borbein (1974–1977) | Bernard Andreae (1978–1984) | Hans Lauter (1986–2007) | Winfried Held (seit 2008)
Hans Schrader (1914–1931) | Ernst Langlotz (1933–1940) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1941–1955) | Gerhard Kleiner (1955–1973) | Hans von Steuben (1973–1994) | Wulf Raeck (seit 1996)
Sekretare: Eduard Gerhard (1829–1832) | Emil Braun (1835–1856) | Wilhelm Henzen (1856–1887) | Eugen Petersen (1887–1905) | Gustav Körte (1905–1907) | Richard Delbrueck (1908–1915)
Direktoren: Walter Amelung (1921–1927) | Ludwig Curtius (1928–1937) | Armin von Gerkan (1937–1944) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1952–1956) | Reinhard Herbig (1956–1961) | Theodor Kraus (1961–1984) | Bernard Andreae (1984–1995) | Paul Zanker (1995–2001) | Dieter Mertens (2001–2006) | Henner von Hesberg (2006–2013) | Ortwin Dally (ab 2013)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaschnitz von Weinberg, Guido |
ALTERNATIVNAMEN | Weinberg, Guido Kaschnitz von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Klassischer Archäologe |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1890 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1. September 1958 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |