Capua

Capua
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Capua (Italien)
Staat Italien
Region Kampanien
Provinz Caserta (CE)
Koordinaten 41° 6′ N, 14° 13′ OKoordinaten: 41° 6′ 0″ N, 14° 13′ 0″ O
Höhe 25 m s.l.m.
Fläche 48 km²
Einwohner 18.141 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 81043
Vorwahl 0823
ISTAT-Nummer 061015
Volksbezeichnung Capuani
Schutzpatron Agatha von Catania
Website Capua

Capua, Brücke über den Volturno

Capua ist eine süditalienische Stadt mit 18.141 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Caserta in der Region Kampanien am Fluss Volturno.

Geschichte

Antike

Für die Geschichte des antiken Capua siehe Santa Maria Capua Vetere.

Mittelalter

Nach der Zerstörung des beim heutigen Santa Maria Capua Vetere gelegenen antiken und frühmittelalterlichen Capua durch die Sarazenen (840) gründeten 856 die Langobarden die Stadt als Capua nova („Neu-Capua“) erneut, etwas entfernt von der früheren Stelle, in der Nähe des antiken Casilinum. Im 11. Jahrhundert, im Zuge der normannischen Eroberung Süditaliens, kam Capua in normannischen Besitz und wurde im 12. Jahrhundert Teil des Königreichs Sizilien. Die Assisen von Capua wurden durch den Stauferkaiser Friedrich II. erlassen und sind ein frühes Beispiel für Erlasse zur Erschaffung eines Beamtenstaates.

Nach der Ermordung seines Bruders Andreas von Ungarn im Herbst 1345 führte der aus dem Haus Anjou stammende ungarische König Ludwig I. 1347 einen Rachefeldzug durch Süditalien. Nach der Belagerung und Einnahme von Neapel ergab sich der Anführer Karl von Durazzo den Ungarn und wurde in Neapel hingerichtet.[2]

Neuzeit

1860 war Capua Mittelpunkt des vergeblichen Widerstands der neapolitanischen Armee gegen Giuseppe Garibaldi. Im Zweiten Weltkrieg wurde Capua durch Luftangriffe stark zerstört.

Sehenswürdigkeiten

Porta Napoli, Capua
Das 1062 errichtete Normannenkastell, ursprünglich außerhalb der Stadtmauern, später in die Befestigungen einbezogen

Sehenswert ist u. a. der Dom von Capua (erbaut 856). In der Stadt gibt es des Weiteren eine römische Brücke, eine mittelalterliche Burg und ein Archäologisches Museum. Im Museum findet man eine einmalige Sammlung sog. Matres-Matutae-Statuen, Kultbilder eines regionalen Kultes der vorrömischen Zeit.

Direkt an der römischen Brücke, dem Übergang der Via Appia über den Volturno, sind auch die eindrucksvollen Reste eines der berühmtesten Bauwerke zu finden, das während der Herrschaftszeit Friedrichs II. entstand: das Brückentor von Capua.[3] Seit 1234 war vor der Stadt ein stark befestigter Brückenkopf angelegt worden, der im Rohbau um 1239 fertig war; um diese Zeit beschloss der – im Kampf mit dem Papst und lombardischen Städten unter der Führung Mailands liegende – Kaiser, das Zugangstor als marmornes Triumphtor ausschmücken zu lassen, dessen Skulpturenschmuck, teils antik, teils neu gefertigt, erstmals seit der Römerzeit weltliche Großplastik aufführte. Das Steinmaterial für diese einst außergewöhnlich eindrucksvolle, 1247 vollendete Toranlage war zum großen Teil dem gigantischen römischen Amphitheater im nahegelegenen Santa Maria Capua Vetere (wo einst das antike Capua lag) entnommen worden. Reliefs schilderten die Siege und Triumphe des Kaisers, auf der Stadtseite befand sich eine große Anzahl von Hermen sowie als Gewölbeabschluss ein antikes, lorbeerbekränztes Jupiterhaupt, auf der Außenseite in Nischen Statuen der kaiserlichen Bildhauerschule, darunter ein wohl portraitähnliches des Kaisers, dessen Rumpf erhalten ist, während der Kopf von französischen Revolutionstruppen zertrümmert wurde. In den Resten des Brückentors soll in naher Zukunft ein Museum zur Geschichte des Brückentors und der Architektur während der Herrschaftszeit Friedrichs II. von Hohenstaufen eingerichtet werden.

Nahe bei Capua befindet sich zudem eine mittelalterliche Benediktinerabtei, Sant’Angelo in Formis, mit einem der am besten erhaltenen romanischen Freskenzyklen.

Verkehr

Capua liegt an der Staatsstraße 7, an der Autobahn A1 und an der Bahnstrecke Roma–Cassino–Napoli, die es mit Neapel und Rom verbinden. Rund drei Kilometer nordwestlich der Stadtmitte befindet sich der Flugplatz Capua.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Petrus de Vinea (vor 1200–1249), Kanzler Friedrichs II.
  • Raimund von Capua (um 1330–1399), Ordensmeister der Dominikaner, Seliger
  • Ettore Fieramosca (1476–1515), Condottiere
  • Giovanni Furno (1748–1837), Komponist
  • Errico Malatesta (1853–1932), Anarchist
  • Giuseppe Martucci (1856–1909), Komponist

Literatur

  • Susanne Häfner: Capua und Kampanien unter Kaiser Friedrich II. Die Inszenierung der Herrschaftskonzeption und des kaiserlichen Selbstverständnisses – eine Wiederbelebung des Zeitalters der Cäsaren in Übertragung auf die friderizianische Baukunst in Capua. Magisterarbeit, Universität Heidelberg, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK). 2010.

Weblinks

Commons: Capua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der Gemeinde. Abgerufen am 7. März 2017 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Allgemeine deutsche Real-Encyclopaedie für die gebildeten Stände. Brockhaus, Leipzig 1845, S. 674–675.
  3. Alexander Knaak: Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrichs II. von Hohenstaufen im Königreich Sizilien 1220–1250. Marburg 2001, S. 58–109. Birgit Wagner: Die Bauten des Stauferkaisers Friedrichs II. Monumente des Heiligen Römischen Reiches. dissertation.de, Berlin 2005, ISBN 3-89825-979-X, S. 225–303.

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